Das neue Windows 8 steht in den Startlöchern, da erlebt Windows 7 einen zweiten Frühling. Die Firmenkunden schlugen noch einmal zu. Das sorgte beim Hersteller Microsoft im dritten Geschäftsquartal von Januar bis März für eine klingelnde Kasse.
Insgesamt stieg der Umsatz um 6 Prozent auf 17,4 Milliarden Dollar, wie der Konzern am Donnerstag (Ortszeit) mitteilte. Der Gewinn sank jedoch unter anderem wegen gestiegener Entwicklungskosten und höherer Steueraufwendungen um 2 Prozent auf unterm Strich 5,1 Milliarden Dollar. Die Spielesparte rutschte ins Minus. Mit den Zahlen übertraf Microsoft die Erwartungen der Analysten. Nachbörslich legte die Aktie um 2 Prozent zu.
„Wir nähern uns einigen spannenden Neuvorstellungen“, sagte Konzernchef Steve Ballmer. Er nannte dabei als erstes das neue Windows 8. Das Computer-Betriebssystem wird für den Herbst erwartet und läuft gleichermassen auf klassischen PC wie auf den immer populärer werdenden Tablet-Computern.
Windows 8 in der Pipeline
Eine Vorabversion ist bereits zum Testen im Umlauf und stiess auf grosses Interesse. „Die Entwicklung von Windows 8 liegt im Plan“, sagte Microsoft-Manager Bill Koefoed in einer Telefonkonferenz.
Doch viele Unternehmen konnten nicht warten und bestückten ihre neuen PC mit dem erprobten Windows 7. „Die Firmenkunden erneuern anhaltend ihre Hardware“, stellte Finanzchef Peter Klein fest. Die Zahl der verkauften Lizenzen stieg prozentual zweistellig.
Einer der Gründe: Auf etlichen Bürorechnern ist immer noch das mittlerweile mehr als zehn Jahre alte Windows XP installiert, für das 2014 die Unterstützung durch Microsoft ausläuft.
Der Umsatz in der Windows-Sparte stieg um 4 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar. Im vorangegangenen Weihnachtsquartal waren die Verkäufe dagegen noch merklich zurückgegangen – die konkurrierenden Tablet-Computer wie Apples iPad hatten sich zum beliebten Geschenk gemausert.
Office läuft gut
Windows ist für Microsoft allerdings nur noch das zweitwichtigste Standbein nach den Büroprogrammen. Der Umsatz der Office-Sparte kletterte um 9 Prozent auf 5,8 Milliarden Dollar. Auch in Sachen Gewinn hat Office Windows längst überholt.
Doch es gibt auch Verlustbringer bei Microsoft: Zum einen das Onlinegeschäft mit der Suchmaschine Bing. Dank gestiegener Werbeeinnahmen reduzierte sich das Minus aber auf 479 Millionen Dollar. Microsoft hatte sich mit Yahoo verbündet, um dem Marktführer Google Paroli bieten zu können.