Miesmuscheln

In Wintermonaten mit einem «R» dürfen wir nach Lust und Laune Muscheln essen. Miesmuscheln passen aus aktuellem Anlass grad besonders gut. Endlich gibt es Gelegenheit, den Leibspeise-Blog mit einer Tagesaktualität zu verknüpfen. Naja, der Vergleich ist vielleicht weit her geholt, aber der heutige Blick in die Tageszeitungen nach dem denkwürdigen Abstimmungswochenende hinterlässt ein ungutes Gefühl, […]

Sind brav in einer Reihe auf dem Blech und alles andere als mies: Miesmuscheln mit Kräuterbutter

In Wintermonaten mit einem «R» dürfen wir nach Lust und Laune Muscheln essen. Miesmuscheln passen aus aktuellem Anlass grad besonders gut.

Endlich gibt es Gelegenheit, den Leibspeise-Blog mit einer Tagesaktualität zu verknüpfen. Naja, der Vergleich ist vielleicht weit her geholt, aber der heutige Blick in die Tageszeitungen nach dem denkwürdigen Abstimmungswochenende hinterlässt ein ungutes Gefühl, irgendwie mies. Es liegt deshalb auf der Hand, dass wir Miesmuscheln zubereiten, oder? Dabei übersehen wir grosszügig, dass «mies» in Zusammenhang mit Miesmuscheln keineswegs erbämlich, schlecht oder gar niveaulos heisst, sondern von «Moos» kommt. Egal, es passt grad so schön zu unserem politischen Entscheid. Bitte unbedingt darauf achten, dass die Muscheln frisch sind. Sonst wird es – bitte selber aussuchen aus der langen Liste der Synonyme von «mies» – elend, schändlich, miserabel, schlecht, unter aller Sau, lausig, kläglich, abscheulich, schlimm.

Miesmuscheln mit Kräutern

Etwa 60 Gramm weiche Butter, Salz, Pfeffer, einen Bund gehackten, flachblättrigen Peterli sowie zwei fein gehackte Knoblauchzehen mischen. Beiseite stellen. Eine Schalotte grob schneiden. Ein paar Pfefferkörner zerdrücken und mit der Schalotte, einem Lorbeerblatt sowie zwei Deziliter Weisswein in eine weite Pfanne geben. Aufkochen und zugedeckt fünf Minuten bei Mittelhitze kochen lassen. Inzwischen rund 600 Gramm Miesmuscheln unter fliessendem Wasser gründlich spülen und wenn nötig entbarten, d.h. die heraushängenden Fäden wegreissen. Beschädigte oder geöffnete Muscheln aussortieren und wegschmeissen, da sie verdorben sind. Den Backofen auf 230 Grad vorheizen. Die Muscheln in den kochenden Sud geben und zugedeckt so lange kochen, bis sie sich geöffnet haben. Herausheben, dabei allfällige noch geschlossene Muscheln wegwerfen. Den oberen Schalenteil der Muscheln entfernen und die Hälften mit dem Muschelfleisch auf ein Backblech legen. Jede Muschel mit einem Teelöffel Kräuterbutter bestreichen. Im heissen Ofen im oberen Drittel drei bis vier Minuten überbacken, bis die Kräuterbutter Bläschen wirft. Mit frischem Baguette servieren.

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