Migrationswelle bringt Grenzwache am Badischen Bahnhof Basel Arbeit

Die Migrationsströme nach Europa haben der Grenzwachtregion I nicht nur an der grünen Grenze Mehrarbeit beschert, sondern vor allem am Badischen Bahnhof in Basel. Die allermeisten illegal Eingereisten wurden dort angehalten, wie es am Dienstag vor den Medien hiess.

Die Migrationsströme nach Europa haben der Grenzwachtregion I nicht nur an der grünen Grenze Mehrarbeit beschert, sondern vor allem am Badischen Bahnhof in Basel. Die allermeisten illegal Eingereisten wurden dort angehalten, wie es am Dienstag vor den Medien hiess.

Bis zu 420 so genannt rechtswidrige Aufenthalter in einer Woche registrierte das Grenzwachtkorps (GWK) in der Region I, welche die Landesgrenze von Roggenburg BL bis nach Kaiserstuhl AG abdeckt. Fast alle reisten per Bahn an, und die meisten hielt das GWK am Badischen Bahnhof an, wie Regionalkommandant Roger Zaugg ausführte.

Ein kleinerer Teil sei am Bahnhof SNCF eingetroffen oder per Fernbus aus Deutschland angereist. Vier Fünftel seien Männer, und die grössten Anteile entfielen auf die Herkunftsländer Afghanistan, Syrien, Irak, Kosovo und Eritrea. Unter dem Strich bedeuteten die 4300 rechtswidrigen Aufenthalter einer Zunahme um 173 Prozent.

Die Zahl der Asylgesuche verzehnfachte sich sogar auf 2530. Auch die mutmasslichen Schlepper verdoppelten sich auf 66 Fälle. Die Schlepper stammten gemäss GWK-Unterlagen mehrheitlich aus Kosovo, Irak, Syrien, Marokko und der Schweiz.

Weniger Gewalt

Eine Trendwende gab es bei der Gewalt gegen Grenzwächterinnen und Grenzwächter, wo nach mehreren Jahren der Verschärfung erstmals wieder weniger Fälle verzeichnet wurden. Hingegen hat der Schmuggel weiter zugenommen und mit 6968 Strafverfahren einen neuen Rekord erreicht – das ist fast ein Fünftel mehr als 2014.

Geschmuggelt wird nicht nur im Auto, sondern neuerdings auch per Tram: Im 8er nach Weil am Rhein (D) fänden sich immer wieder Leute mit bis zu hundert Kilo Waren in Einkaufswagen, Rucksack und Taschen, sagte Zaugg. Im 38er-Bus von Basel nach Grenzach (D) gehe es ähnlich zu.

Als ausgefallener Schmuggelfall wurde unter anderem ein Steinbrunnen auf einem türkischen Sattelschlepper genannt: Per Scanner orteten Zollfahnder darin über 300 Kilo Wasserpfeifentabak. Bei einem aufgeflogenen Betrugsversuch mit 15 unverzollten Kunstwerken geht es ferner um MWST-Nachzahlungen von 3,5 Millionen.

Der Zollkreis I/Basel nahm derweil mit insgesamt 6,3 Milliarden Franken 17 Prozent weniger ein als im Vorjahr. Direktor Heinz Engi erklärte dies mit einem grossen Unternehmen, das neu direkt mit der Eidg. Zolldirektion statt über Basel abrechne. Über den Zollkreis I werden 46,5 Prozent des gesamten Schweizer Aussenhandels abgewickelt.

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