Die in den Kantonen Bern, Solothurn und Aargau tätige Migros Aare hat ein gutes Geschäftsjahr hinter sich. Die Verantwortlichen sprachen am Freitag vor den Medien vom besten Ergebnis der Geschichte. Im Trend liegen insbesondere nachhaltig produzierte Produkte.
Die entsprechenden Label legten alle zu. So stieg beispielsweise der Umsatz mit dem Label Bio um 10 Prozent, beim Label Terrasuisse um 8 Prozent oder beim MSC-Label für nachhaltige Fischerei um 12 Prozent. Auch Produkte aus der Region seien nach wie vor gefragt, sagte Reto Sopranetti, Leiter des Bereichs Supermarkt.
Im Trend liegen auch Schnellkassen, wo der Kunde seine Ware in einen Leser einscannt und am Schluss an einem Terminal per Karte bezahlt. Dort wo solche Self-scanning- und Self-check-out-Systeme vorhanden seien, würden sei von rund einem Viertel der Kundschaft bereits genutzt – Tendenz steigend. Bis im Jahr 2014 sollen rund 40 Standorte mit solchen Kassensystemen ausgerüstet sein.
Zu spüren bekam die Migros Aare die Online-Konkurrenz, dies insbesondere bei den Fachmärkten. Mit einem anderen Phänomen kämpften die grenznahen Filialen: sie litten am Einkaufstourismus. Die Verantwortlichen sprachen von einer Einbusse von rund 2,5 Prozent.
Supermärkte sind das Rückgrat
Die Supermärkte sind das erfolgreichste Standbein der Mirgros Aare. Sie bestreiten rund 79 Prozent des Gesamtumsatzes, die Fachmärkte kommen auf 11 Prozent und die Gastronomie auf rund 5 Prozent.
Insgesamt verzeichnete die Migros Aare im vergangenen Geschäftsjahr einen konsolidierten Nettoumsatz von 3,315 Mrd. Franken. Das ist im Vergleich zum Vorjahr eine leichte Steigerung um 0,8 Prozent. Dies sei trotz einer Negativteuerung von 1,4 Prozent gelungen, zeigte sich Geschäftsleiter Beat Zahnd zufrieden.
Der Migros-Aare-Warenkorb wurde im vergangenen Jahr um 50 Mio. Franken günstiger. Der Gewinn stieg von 6,6 auf 6,8 Mio. Franken. Den Cashflow verbesserte die Genossenschaft um rund 24 Prozent auf 262,5 Mio. Franken.
Der Personalbestand blieb mit 11’808 Mitarbeitenden konstant. Wegen des guten Geschäftsgangs erhielten die Mitarbeitenden eine Erfolgsbeteiligung von 500 Franken für eine 100-Prozent-Anstellung. Für Lohnmassnahmen im laufenden Jahr stellt die Migros Aare 3,6 Mio. Fr. zur Verfügung, das entspricht 0,8 Prozent der Bruttolohnsumme.
Nach grossen Projekten etwas weniger Investitionen
In den vergangenen Jahren hatte die Migros Aare rege in ihr Verkaufsstellennetz investiert – in den letzten fünf Jahren rund 835 Mio. Franken. Die Expansionspolitik habe sich gelohnt, bilanzierte Geschäftsleiter Zahnd. Im vergangenen Jahr habe das Unternehmen dank der Expansion 57 Mio. Fr. Mehrumsatz gemacht.
2012 standen etwas weniger Investitionen an. Der Investitionsetat wurde auf rund 62 Mio. Franken reduziert. Mit dem verbleibenden Freien Cashflow wurden Schulden abgebaut und der Eigenkapitalanteil vergrössert.
Für die kommenden Jahre rechnen die Migros Aare-Verantwortlichen wieder mit Investitionen von durchschnittlich rund 100 Mio. Franken. Eines der grösseren Vorhaben dürfte die neue Filiale im Berner Lorrainequartier, im Espace-Media-Haus, sein. In Lupfig, Mellingen und Mutschellen wird ebenfalls um- respektive neu gebaut.