Die Amerikanerin Mikaela Shiffrin erobert sich in Schladming mit erst 17 Jahren WM-Gold im Slalom. So jung ist seit 1985 keine mehr Weltmeisterin geworden.
Sechs Fahrerinnen hatten nach dem ersten Durchgang innerhalb von 55 Hundertsteln gelegen. Spannung war also garantiert. Die besten Nerven besass letztlich die Jüngste: Mikaela Shiffrin, die bei Halbzeit Dritte gewesen war. Die Amerikanerin siegte 22 Hundertstel vor der Österreicherin Michaela Kirchgasser und der Schwedin Frida Hansdotter – jede aus diesem Trio sicherte sich ihre erste Medaille an einem Grossanlass.
Mikaela Shiffrin hatte ihr aussergewöhnliches Talent in diesem Winter schon zu ihren ersten drei Weltcupsiegen genutzt. In Schladming nun schlug die Arzttochter aus Vail auch auf höchster Ebene zu. Erst sieben Mal wurde eine jüngere Fahrerin Weltmeisterin, vor 28 Jahren eroberte sich letztmals eine noch Jüngere WM-Gold. Das war Diann Roffe, ebenfalls eine Amerikanerin, die 1985 in Bormio Weltmeisterin im Riesenslalom geworden war.
Kirchgasser beglückt Österreicher
Zufrieden waren auch die Zuschauer, die dank Michaela Kirchgasser eine weitere Medaille feiern durften. Zweimal schon war Kirchgasser an Weltmeisterschaften Vierte geworden, in Schladming unweit ihrer Heimat reichte es nun zum ersten Edelmetall, das sie sich mit einer starken Leistung im zweiten Lauf verdiente. Sie verbesserte sich gegenüber dem ersten Durchgang vom 6. auf 2. Platz. Kirchgasser schob sich auch noch an der Halbzeit-Führenden Frida Hansdotter vorbei. Die 27-jährige Schwedin, in ihrer Karriere schon sechs Mal Zweite im Weltcup, verpasste ihren ersten grossen Sieg erneut, dank Bronze ging sie aber nicht leer aus.
Die beiden 19-jährigen Schweizerinnen blieben unter Wert geschlagen. Wendy Holdener gelang der erhoffte Exploit ebenso wenig wie Michelle Gisin. Holdener, 14. nach dem ersten Lauf, verbesserte sich im zweiten Lauf immerhin um drei Positionen und belegte schliesslich den 11. Schlussrang. Das war ein achtbares Ergebnis, doch es wäre für die Schwyzerin gewiss mehr möglich gewesen. Dasselbe gilt für Michelle Gisin, die es im ersten Durchgang nur knapp in die Top 30 schaffte. Im zweiten Lauf konnte sich auch die Engelbergerin nur unwesentlich verbessern. Als 26. verlor sie über vier Sekunden.