Der Milchverarbeiter Emmi hat seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 3,2 Prozent auf gut 3,4 Mrd. Fr. gesteigert. Mit dem heimischen Geschäft ist der Konzern zufrieden. Um dies auch mit den Exportgeschäften sein zu können, schnürte Emmi ein Massnahmenpaket.
Es beinhaltet eine Preiserhöhung für Exportprodukte, tiefere Abnahmepreise für Rohmilch, sowie Verhandlungen mit internationalen Lieferanten. Vom starken Franken seien Exportumsätze in der Grössenordnung von rund 400 Mio. Fr. betroffen, teilte das in Luzern ansässige Unternehmen mit.
Nach wie vor ist das Inlandgeschäft das wichtigste Standbein von Emmi. Hier beliefen sich die Verkäufe im vergangenen Jahr auf 1,9 Mrd. Franken. Dies entspricht einem Wachstum aus eigener Kraft (organisches Wachstum) von 1,2 Prozent.
Dazu trugen verschiedene Markenkonzepte bei. Erfolgreich war beispielsweise Caffè Latte, aber auch Käsesorten wie Kaltbach und Der Scharfe Maxx notierten Zuwachs. Einen leicht positiven Effekt verursachten auch die höheren Milchpreise, wie Emmi schreibt.
Unter den Erwartungen blieben laut Mitteilung die Milchdrinks und die AOP-Käse, insbesondere Emmentaler AOP. Mediensprecherin Sibylle Umiker sagte auf Anfrage, dies sei auf die seit einigen Jahren abnehmende Popularität des Emmentalers bei den Schweizer Konsumenten zurückzuführen. Der Anteil der Division Schweiz am Konzernumsatz betrug 55 Prozent (2013: 56 Prozent).
AOP-Käseexporte schwächeln
In der Division Americas, die neben den USA, Kanada und Chile auch Spanien, Frankreich und Tunesien umfasst, konnte der um Währungs- und Akquisitionseinflüsse bereinigte Umsatz von 840 Mio. Fr. um 7,1 Prozent gesteigert werden. In Europa resultierte dagegen bei einem Umsatz von 508,8 Mio. Fr. organisch eine Stagnation.
Sowohl in der Division Americas wie auch im Europageschäft gingen die Verkäufe von AOP-Käse zurück. Und zwar, weil die Preiserhöhungen zu geringeren Verkaufsmengen führten. Emmi habe dies bewusst in Kauf genommen, um die Margen zu stützen, heisst es.
Der Anteil der Division Americas am Konzernumsatz betrug gleich wie im Vorjahr 25 Prozent, der Anteil des Segments Europa 15 (14) Prozent.
In der Division Global Trade, die unter anderem Direktverkäufe aus der Schweiz an Kunden in internationalen Märkten beinhaltet, in denen Emmi keine eigenen Gesellschaften oder Beteiligungen hat, stiegen die Verkäufe um 13,2 Prozent auf 167,1 Mio. Franken. Das Wachstum sei primär auf einen Anstieg im Bereich Pulver/Konzentrate zurückzuführen, schreibt Emmi.
Nach Plan
Der Konzernumsatz habe sich nach Plan entwickelt, wird Emmi-Chef Urs Riedener zitiert. Mit der neuen Organisation und den Divisionen Schweiz, Europa, Americas und Global Trade habe Emmi eine wichtige Voraussetzung geschaffen, um das Geschäft im In- und Ausland zu stärken.
Trotz der negativen Währungseffekte rechnet Emmi damit, dass der Reingewinn auch 2015 im Rahmen des mittelfristigen Ziels von 2,3 bis 3,5 Prozent – gemessen am Umsatz – liegen wird. Das detaillierte Ergebnis 2014 sowie ein genauerer Ausblick auf das laufende Jahr werden am 24. März publiziert.