Die milde Witterung hat im vergangenen Jahr auch im Einzugsgebiet der Industriellen Werke Basel (IWB) zu einem geringeren Energieverbrauch geführt. Der Umsatz der IWB ging deshalb 2014 um 2 Prozent auf 744 Mio. Fr. zurück. Der Jahresgewinn schrumpfte gar um 59 Prozent auf 37 Mio. Franken.
IWB-Chef David Thiel zeigte sich mit dem Ergebnis am Donnerstag vor den Medien dennoch zufrieden. Das vollständig dem Kanton Basel-Stadt gehörende Unternehmen habe sich in einem für die Energiewirtschaft schwierigen Jahr gut behauptet, und es sei auch für die Zukunft gut unterwegs.
Ohne Sondereffekte auf Vorjahresniveau
Den markanten Einbruch beim Jahresgewinn begründen die IWB mit zwei Rückstellungen. Mit der einen in der Höhe von 50,7 Mio. Fr. bereiten sich die IWB als grosser Produzent von Strom aus Schweizer Wasserkraft auf anhaltend tiefe Preise an den europäischen Grosshandelsmärkten vor.
Mit einer weiteren Rückstellung von 7,9 Mio. Fr. stellen die IWB die Mittel für den zusätzlichen Ausbau des Glasfasernetzes bereit. Das Interesse an diesem sei sowohl bei den Hausbesitzern wie auch bei Providern grösser als zu Beginn des Projekts erwartet, hiess es an der Medienkonferenz.
Ohne diese Sonderfaktoren liegt das Ergebnis auf Vorjahresniveau. Die Gewinnausschüttung an den Kanton Basel-Stadt ist mit 31 Mio. Fr. um vier Prozent höher als 2013.
Ein Drittel aus neuen erneuerbaren Energien
Ihr Ziel, die eigene grüne Stromproduktion um 500 GWh zu steigern, haben die IWB ein Jahr früher als geplant schon 2014 erreicht. Das Portfolio an Kraftwerken der neuen erneuerbaren Energien umfasst inzwischen 17 Windparks und vier grosse Solarkraftwerke. Ihre Produktion entspricht rund einem Drittel des Stromverbrauchs von Basel-Stadt.
Im vergangenen Jahr stammten 85 Prozent des IWB-Stroms aus Wasserkraft. Auf Windenergie entfielen 11,9, auf Solarenergie 0,1 und auf mit der Kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) geförderten Strom 3 Prozent.
Dass die IWB Strom ausschliesslich aus erneuerbarer Energie verkaufen, kommt ihnen auch im Wettbewerb um Grosskunden zugute, die dank der für sie schon geltenden Liberalisierung den Lieferanten frei wählen können. Laut CEO Thiel gibt es immer wieder Kunden ausserhalb des IWB-Einzugsgebiets, die sich für Strom des Basler Energieversorger entscheiden, weil sie keine Atomenergie wollen.