Militär muss alte Granaten aus Berner Estrich räumen

Einen gefährlichen Fund hat ein Siedlungswart im Berner Tiefenauquartier gemacht. Als er den Estrich einer Liegenschaft für eine Sanierung aufräumte, kamen am Mittwoch zwei alte Granaten zum Vorschein. Das Militär machte die Geschosse unschädlich.

Normalerweise werden die Sprengspezialisten der Armee zu Schiessplätzen oder ins Gebirge gerufen - wie hier auf die Schwägalp. Am Mittwoch mussten sie zwei deutsche Granaten aus dem Zweiten Weltkrieg aus einem Estrich in Bern bergen. (Symbolbild) (Bild: sda)

Einen gefährlichen Fund hat ein Siedlungswart im Berner Tiefenauquartier gemacht. Als er den Estrich einer Liegenschaft für eine Sanierung aufräumte, kamen am Mittwoch zwei alte Granaten zum Vorschein. Das Militär machte die Geschosse unschädlich.

Die Meldung über einen vermeintlichen Blindgängerfund in einer Liegenschaft ging um 11.30 Uhr bei der Kantonspolizei Bern ein, wie eine Sprecherin auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte. Danach wurde das Militär aufgeboten, das für eine fachgerechte Räumung zuständig ist.

Die Spezialeinheit des Kompetenzzentrums für Kampfmittelbeseitigung und Minenräumung (ABC-Kamir) fand eine 7,5 cm Hohlpanzergranate sowie eine Wurfgranate vom Kaliber 5 cm vor, wie Armeesprecher Daniel Reist zu einer Meldung von 20minuten.ch sagte. Mindestens ein Geschoss war noch zündfähig.

Granaten aus dem Jahr 1938

Das dreistöckige Mehrfamilienhaus unweit des Bahnhofs Tiefenau wurde evakuiert. Dann bargen die Fachleute die Granaten und brachten sie am frühen Abend mit einem Spezialtransporter nach Thun. Dort wurden diese gesprengt. Während der Bergung mussten einige Strassen im Quartier kurzzeitig gesperrt werden.

Die Munition stammt aus deutschen Beständen, wie Reist weiter sagte. Datiert wurde sie auf das Jahr 1938. Wer die Geschosse auf dem Estrich deponierte, ist unklar. Die Gefahr, die von den Granaten ausging, schätzte der Armeesprecher als gering ein. Normalerweise brauche es eine äussere Einwirkung, um diese zu detonieren. Wichtig sei es deshalb, Blindgänger nie zu berühren.

Dass vermeintliche Blindgänger in Wohnhäusern auftauchen ist «nicht alltäglich», so Reist. Häufiger muss die Kampfmittelbeseitigung zu Schiessplätzen ausrücken, um alte Geschosse unschädlich zu machen.

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