Angesichts der Rekordzahl von gewilderten Nashörnern dieses Jahr wird in Südafrika der Ruf nach einem Militäreinsatz laut. „Die jüngsten Ereignisse verlangen ausserordentliche Massnahmen zum Schutz der Tiere und des Tourismus“, sagte die Ministerpräsidentin der Provinz Nordwest.
Ihre Regierung prüfe nun, inwieweit das Militär zum Schutz der Tiere eingesetzt werden könne, sagte Thandi Modise am Montag. Offensichtlich habe auch die jüngste Verurteilung eines Wilderer-Bosses zu 40 Jahren Haft keine abschreckende Wirkung gehabt.
Allein am Wochenende hätten Wilderer sieben Nashörner auf einer Wildfarm in der Provinz Nordwest erlegt. Insgesamt seien in Südafrika dieses Jahr bereits mehr als 500 Nashörner getötet worden.
2011 waren es 448 Rhinozerosse, 2010 noch 333 – fast dreimal so viel wie noch 2009. In Südafrika leben etwa 20’000 Nashörner und damit über 70 Prozent der weltweiten Rhinozeros-Population.
Die Nachfrage nach Nashörnern ist in asiatischen Staaten mit wachsendem Wohlstand gestiegen. In China und Südostasien gelten Nashornprodukte als Medizin und – entgegen allen wissenschaftlichen Erkenntnissen – als Aphrodisiakum, also als Mittel zur Anregung der sexuellen Lust. Käufer zahlen bis zu 60’000 Franken pro Kilogramm.