Der syrische Präsident Baschar al-Assad glaubt, dass seine Truppen im Kampf gegen die Rebellen nun im Vorteil sind. Dazu haben nach seinen Worten russische Waffenlieferungen und der Einsatz der libanesischen Hisbollah-Miliz beigetragen.
«Die ersten russischen S-300-Flugabwehrraketen hat Syrien erhalten, der Rest wird bald ankommen», sagte Assad in einem aufgezeichneten Interview mit dem Hisbollah-Fernsehsender Al-Manar, aus dem die libanesische Zeitung «Al-Akhbar» am Donnerstag vorab Zitate veröffentlichte. «Das militärische Kräfteverhältnis hat sich jetzt komplett zugunsten der Armee verschoben», so Assad.
Die russische Regierung hatte bereits angekündigt, Syrien mit den Raketen vom Typ S-300 trotz des Einspruchs westlicher Staaten zu versorgen. Die USA, Frankreich und auch Israel forderten die Regierung in Moskau bereits auf, die Lieferung zu stoppen.
Zur Rolle der Schiiten-Miliz Hisbollah sagte Assad: «Syrien und die Hisbollah bilden eine Schicksalsgemeinschaft.» Die Hisbollah-Angehörigen kämpften allerdings nur im Grenzgebiet zum Libanon, während die Regierungstruppen «in der Schlacht gegen die bewaffneten Gruppen den Befehl führen».
Assad in Genf?
Der Zeitung zufolge kündigte Assad auch an, sich an einer in Genf geplanten Friedenskonferenz für sein Land zu beteiligen. Er glaube aber nicht an einen Erfolg und werde die Rebellen weiter bekämpfen.
Assad kämpft seit mehr als zwei Jahren gegen einen Aufstand. In dem Bürgerkrieg sind mehr als 80’000 Menschen getötet worden.
Die EU lässt ihr Waffenembargo gegen das Land Ende Mai auslaufen. Länder wie Grossbritannien und Frankreich erwägen, an die Rebellen Waffen zu liefern, was die Regierung in Moskau kritisiert.