Militärjustiz untersucht Dieudonné-Gruss von Schweizer Soldaten

Der Versuch, originell zu sein, trug mehreren Schweizer Soldaten eine Untersuchung der Militärjustiz ein. Sie posierten auf einem im Internet publizierten Foto mit dem Dieudonné-Gruss.

Schweizer Soldaten mit dem als «Quenelle» bekannten Gruss des französischen Komikers Dieudonné. (Bild: 20minutes.ch)

Der Versuch, originell zu sein, trug mehreren Schweizer Soldaten eine Untersuchung der Militärjustiz ein. Sie posierten auf einem im Internet publizierten Foto mit dem Dieudonné-Gruss.

Die Militärjustiz hat gegen mehrere Soldaten eine Untersuchung eingeleitet. Die Schweizer Armeeangehörigen posierten auf einem im Internet veröffentlichten Foto mit der Quenelle-Geste des umstrittenen französischen Komikers Dieudonné.

«Auf dem Bild sind ein Dutzend Soldaten zu sehen, die den rassistischen Dieudonné-Gruss aussenden», sagte Tobias Kühne, Sprecher der Militärjustiz, am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Er bestätigte damit Informationen des Onlineportals 20minutes.ch.

«Diese Personen konnten bislang nicht identifiziert werden.» In einer nun eingeleiteten Untersuchung würden nun weitere Beweise gesucht, sagte Kühne. Nach den ersten Ergebnissen werde der Untersuchungsrichter dem zuständigen Kommandanten einen Bericht überweisen. Dieser entscheide dann über weitere Massnahmen.

Drei Szenarien seien möglich: die Eröffnung einer Strafuntersuchung, eine einfache disziplinarische Strafe oder das Einstellen der Untersuchung, sagte Kühne. Er habe keine Informationen über den Ort der Untersuchung. Es ist also unklar, in welcher Kaserne das fragliche Foto geschossen wurde.

Soldat offenbar vorgeladen

Gemäss einem auf 20minutes.ch veröffentlichten Dokument soll ein Soldat der Kaserne in Bière VD eine richterliche Vorladung erhalten haben. In dieser wird er aufgefordert, am 21. Mai zu einer Anhörung zu erscheinen.

Der Quenelle-Gruss ist eine Geste aus Frankreich, bei der eine Hand auf den anderen durchgestreckten Arm gelegt wird. Sie wurde durch den französischen Komiker Dieudonné bekannt gemacht. Der für antisemitische Positionen bekannte Künstler benutzt die Geste als Protestausdruck gegen das politische Establishment.

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