Milizen liefern sich heftige Kämpfe am Flughafen von Tripolis

Rund um den Flughafen von Libyens Hauptstadt Tripolis hat es am Sonntag heftige Gefechte zwischen bewaffneten Milizen gegeben. Nach Angaben eines Vertreters der Flughafenbehörden schlugen Raketen auf dem Flughafengelände ein. Der Flugverkehr wurde eingestellt.

Zerstörtes Flugzeug am Flughafen von Tripolis (Archiv) (Bild: sda)

Rund um den Flughafen von Libyens Hauptstadt Tripolis hat es am Sonntag heftige Gefechte zwischen bewaffneten Milizen gegeben. Nach Angaben eines Vertreters der Flughafenbehörden schlugen Raketen auf dem Flughafengelände ein. Der Flugverkehr wurde eingestellt.

Die Sintan-Brigaden, die Gebiete rund um den Flughafen kontrollieren, wurden den Angaben zufolge von islamistischen Milizen angegriffen, die sie von dort vertreiben wollen. Der Flughafen liegt 25 Kilometer ausserhalb der Hauptstadt. Die Schüsse schwerer Waffen waren jedoch bis ins Stadtzentrum zu hören, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete.

Die Sintan-Brigaden hatten am bewaffneten Aufstand gegen den langjährigen Machthaber Muammar al-Gaddafi teilgenommen, der im Jahr 2011 mit Unterstützung der NATO gestürzt wurde. Das ölreiche nordafrikanische Land kommt seitdem nicht zur Ruhe. Vor allem im Osten Libyens gab es in jüngster Zeit heftige Kämpfe zwischen islamistischen Rebellen und selbsternannten Sicherheitskräften.

Erst am Samstag zeigte sich die US-Regierung «tief besorgt» über die anhaltende Gewalt. Sie könne zu einem «breiten Konflikt» in dem Land führen, sagte die Sprecherin des Aussenministeriums, Jen Psaki. Sie verlangte, dass das neugewählte Parlament so schnell wie möglich zusammentreten müsse und auch die Arbeit an der neuen Verfassung «ohne Behinderung und Gewalt» fortgesetzt werden solle.

Das neue libysche Parlament soll den Nationalkongress ablösen, der wegen interner Grabenkämpfe und der Duldung islamistischer Milizen seine Autorität einbüsste. Das Mandat des Übergangsparlaments lief bereits im Februar aus.

Der Versuch der Abgeordneten, ihre Amtszeit bis Dezember zu verlängern, wurde schliesslich durch Proteste vereitelt. Das Ergebnis der Parlamentswahl von Ende Juni soll am 20. Juli bekanntgegeben werden.

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