Die Swiss Re hat im ersten Quartal keine hohen Lasten für Naturkatastrophen tragen müssen. Da die Kapitalanlagen des Rückversicherers ebenfalls Rendite abwarfen, steigerte sich der Gewinn unerwartet stark auf 1,14 Mrd. Dollar.
Alle drei der neu geschaffenen Konzernsparten trugen im ersten Quartal 2012 zur Verbesserung des Resultats bei, wie die Swiss Re am Freitag mitteilte.
Die grösste Sparte ist die klassische Rückversicherung. Daneben schuf der Konzern im vergangenen Jahr eine Sparte für das Risikomanagement grosser Unternehmen. Die dritte Sparte ist Admin Re, wo Swiss Re geschlossene Versicherungsportefeuilles von Erstversicherern übernimmt und verwaltet.
„Nichts Nennenswertes vorgefallen“
Das erste Quartal des Vorjahres war von der Tsunamikatastrophe in Japan sowie Erdbeben und Überschwemmungen in Neuseeland und Australien geprägt gewesen. Entsprechend musste die Swiss Re für hohe Schadenlasten aufkommen und verbuchte im ersten Quartal einen Verlust von 665 Mio. Dollar.
Zwischen Januar und März fielen die Schäden nun gar geringer aus als erwartet. „Es war ein sehr, sehr ruhiges Quartal“, sagte Finanzchef George Quinn im Gespräch mit den Medien. Es sei so gut wie „nichts Nennenswertes“ vorgefallen.
Die Swiss Re hob nur zwei grössere Ereignisse hervor: Die Havarie des Mittelmeerkreuzfahrtschiffs Costa Concordia im Januar in Italien schlug mit 52 Mio. Dollar zubuche, während der Brand einer Ölbohrinsel 21 Mio. Dollar veranschlagte. Im ersten Quartal 2011 hatten die Katastrophen in Japan und Neuseeland zusammen über 2,3 Mrd. Dollar verschlungen.
Steigende Preise
Die Katastrophen im Vorjahr hatten aber auch zu Folge, dass die Preise für Rückversicherungen gestiegen sind: Wenn grosse Schäden zu bezahlen sind und das Bewusstsein für den Risikoschutz steigt können die Rückversicherer mehr verlangen. Die verdienten Prämien der Swiss Re stiegen im Vorjahresvergleich um mehr als ein Fünftel auf 6,2 Mrd. Dollar.
Die Analysten, die der Swiss Re nur etwa 650 Mio. Dollar Gewinn vorausgesagt hatten, priesen den Quartalsabschluss am Donnerstag als „stark“.