Der milliardenschwere Rechtsstreit um illegal online gestellte Videos zwischen dem Medienkonglomerat Viacom und der Google-Tochter Youtube geht in eine neue Runde. Viacom konnte am Donnerstag vor einem Berufungsgericht in New York erreichen, dass das zwischenzeitlich ausgebremste Verfahren weitergeht.
Viacom wirft Youtube vor, tatenlos zugesehen zu haben, als die Nutzer der Videoplattform massenhaft urheberrechtlich geschützte Clips hochgeladen haben. Zu Viacom gehören etwa der Musiksender MTV und das Filmstudio Paramount. Youtube sei es in seiner Anfangszeit nur darum gegangen, die Seite zu füllen, so die Klage. Viacom verlangt 1 Milliarde Dollar als Wiedergutmachung.
Google hatte Youtube 2006 übernommen. 2007 reichte Viacom Klage ein. Seitdem zieht sich das Verfahren durch die Instanzen. Im Juni 2010 entschied ein New Yorker Bezirksrichter, dass Youtube alles in seiner Macht stehende getan habe, um widerrechtlich eingestellte Videos zu entfernen.
Dieses Urteil kippte das Berufungsgericht nun. Es sei möglich, dass eine Gruppe von Geschworenen letztlich doch noch zu dem Ergebnis komme, dass Youtube von den Urheberrechtsverstössen gewusst habe, heisst es in der 39-seitigen Urteilsbegründung.