Wegen einer Verschärfung der US-Steuergesetze ist die 160 Milliarden Dollar schwere Übernahme des irischen Botox-Herstellers Allergan durch den US-Pharmariesen Pfizer gescheitert. Durch die Transaktion hätte der weltgrösste Pharmakonzern entstehen sollen.
Die Entscheidung den Übernahmeprozess abzubrechen, hätten beide Unternehmen im gegenseitigen Einvernehmen getroffen, teilte der Viagra-Hersteller Pfizer am Mittwoch mit. Pfizer muss Allergan nun eine Entschädigung von 150 Millionen Dollar zahlen.
Hintergrund für das Scheitern des Deals sind neue Massnahmen des US-Finanzministeriums gegen Steuerflucht im Zuge von Firmenübernahmen. In den USA haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Konzerne nach Grossfusionen ihre Firmensitze ins Ausland verlegt, um Steuern zu sparen.
Diese als Inversion bezeichnete Taktik ist in Amerika ein Politikum geworden. Die geplante Übernahme von Allergan durch Pfizer stiess in der US-Politik denn auch auf Kritik. Pfizer hätte seinen Steuersitz nach der Übernahme in die Allergan-Heimat Irland verlegen wollen. In Irland ist die Steuerbelastung für Firmen deutlich geringer als in den USA.
Nach Bekanntwerden der härteren Gangart der US-Behörden war die Allergan-Aktie am Dienstag nach Börsenschluss um 22 Prozent eingebrochen.