Mehr als die Hälfte der weltweit rund sechs Millionen Flüchtlinge im Schulalter können nach UNO-Angaben keine Schule besuchen. Insgesamt seien 3,7 Millionen Mädchen und Jungen in zahlreichen Ländern betroffen, heisst es in einem Bericht des UNO-Flüchtlingshilfswerks.
Der Bericht wurde am Donnerstag vor dem UNO-Flüchtlingsgipfel veröffentlicht, der am 19. und 20. September in New York stattfindet. Der UNO-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, sprach von einer «Krise» für Millionen von Kindern.
Schulbildung für Flüchtlinge werde schmerzlich vernachlässigt, obwohl sie eine der wenigen Chancen für eine bessere Zukunft bieten könnte. Nur 50 Prozent der Flüchtlingskinder besuchen demnach eine Grundschule – im Vergleich zu einem globalen Durchschnitt von 90 Prozent. Und lediglich ein Prozent könne studieren (gegenüber 34 Prozent weltweit).
Besonders prekär sei die Lage in ärmeren Staaten. Von den 4,8 Millionen Flüchtlingen aus Syrien in den Ländern der Region seien 35 Prozent im Schulalter. In der Türkei könnten aber nur 39 Prozent der syrischen Flüchtlingskinder zur Schule gehen, im Libanon 40 und in Jordanien immerhin 70 Prozent. Insgesamt gibt es den Angaben zufolge derzeit für 900’000 syrische Flüchtlingskinder keine Schule.