Mit Familienfesten und stimmungsvollen Gottesdiensten haben Millionen orthodoxe Christen in aller Welt Weihnachten gefeiert. In der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale verlas Patriarch Kirill bei einer Mitternachtsmesse vor rund 5000 Menschen die frohe Botschaft.
Das einflussreiche Kirchenoberhaupt rief dazu auf, trotz der Wirtschaftskrise in Russland im Glauben fest zu bleiben. Unter den Gottesdienstbesuchern waren auch Regierungschef Dmitri Medwedew und seine Ehefrau Swetlana.
Präsident Wladimir Putin besuchte im Gebiet Woronesch rund 500 Kilometer südöstlich von Moskau den nächtlichen Gottesdienst. Er setzte damit auch ein Zeichen im Ukraine-Konflikt, denn in der Region sind Hunderte Flüchtlinge aus dem krisengeschüttelten Nachbarland untergebracht.
Der Kremlchef rief seine Landsleute auf, optimistisch in das neue Jahr zu schauen. Viele Russen sorgen sich angesichts steigender Preise und einer drohenden Rezession um die Zukunft.
Serbisch- und russisch-orthodoxe Christen feiern Weihnachten nach dem julianischen Kalender und damit 13 Tage später als Katholiken und Protestanten zum Beispiel in der Schweiz. Die griechisch-orthodoxe und einzelne andere orthodoxe Kirchen haben aber wie die Mehrheit der christlichen Kirchen den gregorianischen Kalender übernommen, so dass sie Weihnachten zur gleichen Zeit wie die reformatorischen und katholischen Kirchen feiern.
Dank der unterschiedlichen Kalender konnte etwa die sechsköpfige Besatzung der Internationalen Raumstation ISS aus Russland, den USA und Italien das Fest zweimal begehen.