Wenn die Römer dieser Tage den Regenschirm aufspannen, dann liegt das nicht am Wetter. Denn über der Ewigen Stadt scheint in diesem Dezember fast jeden Tag die Sonne. Statt Wassers «regnet» es aber vor allem dem Tiber entlang massenweise Vogelkot.
Millionen von Staren haben um die Weihnachtszeit Rom in Beschlag genommen. Am Himmel beeindrucken die Vögel mit kühnen Flugformationen, doch dann lassen sie sich auf den Bäumen nieder – um sich zu entleeren. Das gibt unschöne Flecken auf Jacken und Mänteln. Zu lange parkende Autos werden bis zur Unkenntlichkeit eingekleistert.
Die Massen an Exkrementen werden aber auch zum Verkehrsproblem. Als es am Donnerstagmorgen ausnahmsweise mal ein paar Tropfen regnete, wurde die Lage kritisch.
Dem Tiber entlang wurden die eingekoteten Strassen so glitschig, dass ein Abschnitt der Lungotevere-Uferstrassen auf beiden Seiten des Flusses zeitweilig gesperrt werden musste. Ein Verkehrschaos in der Altstadt am letzten Einkaufstag vor Weihnachten war die Folge.
Die Behörden in Rom versuchen seit Wochen erfolglos, der Starenplage Herr zu werden. Unter anderem werden Megafone eingesetzt, die Raubvogelschreie imitieren sollen. Echte Raubvögel gibt es kaum, so dass die Stare einen idealen Lebensraum in der diesen Winter auch überdurchschnittlich warmen Stadt finden.