Dank der Minder-Initiative hat sich die Transparenz und die Struktur der Managerlöhne in den börsenkotierten Unternehmen markant verbessert. Sie bleiben jedoch gemäss der Anlagestiftung Ethos im internationalen Vergleich hoch.
Seit zwei Jahren müssen kotierte Schweizer Unternehmen bindende Abstimmungen zur Vergütung der Führungsinstanzen durchführen und jährlich die Verwaltungsräte bestätigen. Diese Bestimmungen haben gemäss der am Donnerstag veröffentlichten Studie der Anlagestiftung Ethos den Druck auf die Verwaltungsräte stark erhöht. Die Transparenz und die Struktur der Vergütungssysteme habe sich markant verbessert, heisst es in einer Mitteilung der Anlagestiftung.
Zu keiner deutlichen Verbesserung habe die Minder-Initiative jedoch bei den Vergütungen geführt. So sei der Gesamtbetrag der Managerlöhne aller 204 Unternehmen, die im Swiss Performance Index SPI enthalten sind, um 2 Prozent gestiegen. Bei den 20 grössten Unternehmen im Leitindex SMI verdiente der Konzernchef 7,2 Millionen Franken, der Verwaltungsratspräsident erhielt 2,4 Millionen Franken. Damit verbleiben die Schweizer Managersaläre laut Ethos auf global hohem Niveau.
Bei der Zusammensetzung der Verwaltungsräte stellt Ethos eine kontinuierliche Verbesserung fest. Nachholbedarf bestehe jedoch bei der Quote der unabhängigen Verwaltungsräte und beim Frauenanteil. So hätten in fast der Hälfte der SPI-Unternehmen Vertreter von Investoren die Mehrheit.
Mit einem Frauenanteil von lediglich 14 Prozent bleiben Schweizer Unternehmen gemäss Ethos deutlich hinter den Nachbarländern Frankreich und Deutschland zurück, die mit Anteilen von 37 und 27 Prozent markant mehr Frauen in Verwaltungsräten aufweisen.