Eine Gruppe minderjähriger Mitglieder der FARC-Guerilla hat im Rahmen des Friedensabkommens in Kolumbien die Lager verlassen. Die linksgerichtete Guerilla übergab am Samstag acht Kinder und Jugendliche dem Internationalen Komitee des Roten Kreuzes (IKRK).
Nach einer ärztlichen Untersuchung wurden die Kinder und Jugendlichen vom geheim gehaltenen Übergabeort weggeflogen, wie die Hilfsorganisation bekanntgab. Sie sollen nach einer Übergangsphase unter Aufsicht des UNO-Kinderhilfswerks UNICEF soweit möglich wieder Anschluss zu ihren Familien finden.
Es handelt sich um die erste Gruppe von Minderjährigen, die im Rahmen des Friedensabkommens mit der Regierung die FARC verlassen. Nach Angaben der FARC gibt es insgesamt 21 Minderjährige in ihren Reihen. Die Regierung schätzt dagegen, dass bis zu 170 Kinder und Jugendliche der Guerilla angehören.
Der nach fast vierjährigen Verhandlungen abgeschlossene Friedensvertrag zwischen der FARC und der Regierung des Präsidenten Juan Manuel Santos soll am 26. September unterzeichnet werden. Am 2. Oktober soll in einem Referendum über die Bestätigung des Abkommens entschieden werden. Der Vertrag soll den über 50 Jahre andauernden Konflikt mit über 220’000 Toten und Millionen Vertriebenen beenden.