Beim Einsturz eines im Bau befindlichen Gebäudes sind am Samstag im indischen Bundesstaat Goa mindestens 13 Menschen getötet worden. Dutzende Bauarbeiter würden noch unter den Trümmern vermutet, sagte der Polizeichef von Canacona.
Das Unglück ereignete sich gegen Mittag im Küstenort, als rund 50 Tagelöhner auf der Baustelle arbeiteten. Goas Ministerpräsident Manohar Parrikar sagte, er befürchte einen weiteren Anstieg der Opferzahl.
Ein Augenzeuge sagte, der Rohbau sei wie ein «Kartenhaus» in sich zusammengefallen. Rund 40 Bauarbeiter seien vermutlich unter den Trümmern des Gebäudes begraben, sagte Polizeichef Shekhar Prabhudesai.
Rettungskräfte versuchten mit Kränen, Bulldozern und blossen Händen die Trümmer zu beseitigen. Hunderte Menschen beobachteten den Rettungseinsatz. Laut Parrikar, der sich wegen eines Festivals in der Nähe des Unglücksortes befand, wurde auch die Armee zu Hilfe gerufen.
«Wir werden umgehend den Bauherrn, den Auftragnehmer und die Kommunalbeamten, die bei der Genehmigung dieses Bauvorhabens involviert waren, festnehmen», sagte der Ministerpräsident des bei Touristen beliebten Bundesstaats an der indischen Westküste.
Schlechte Bauqualität als Ursache
Parrikar versprach, er werde sich persönlich um die Angelegenheit kümmern. In Indien gibt es immer wieder Einstürze von Gebäuden. Ursache sind oft mangelnde Sicherheitsvorkehrungen und schlechte Bauqualität.
Erst im September war ein marodes fünfstöckiges Wohnhaus in der Metropole Mumbai kollabiert. Dabei kamen 60 Menschen ums Leben. Im April hatte es beim Einsturz eines anderen Gebäudes in Mumbai 74 Tote gegeben.
Laut der britischen Zeitung «The Guardian» starben im Jahr 2012 beim Einsturz von Gebäuden, Brücken und anderen Bauten landesweit 2651 Menschen.