Mindestens 17 Tote bei Grossbrand und Explosionen in Burma

Bei einem Grossbrand in einem Lagerhallenkomplex mit mehreren Explosionen sind in der burmesischen Hafenstadt Rangun am Donnerstag mindestens 17 Menschen ums Leben gekommen. 88 wurden verletzt, berichtete die Polizei.

Rettungskräfte im Einsatz (Bild: sda)

Bei einem Grossbrand in einem Lagerhallenkomplex mit mehreren Explosionen sind in der burmesischen Hafenstadt Rangun am Donnerstag mindestens 17 Menschen ums Leben gekommen. 88 wurden verletzt, berichtete die Polizei.

Unter den Toten waren 5 Feuerwehrleute, 37 wurden verletzt. Die Polizei schloss nicht aus, dass die Zahl der Toten noch weiter steigen könnte. „Es gibt viele Opfer. Wir können im Moment keine weitere Informationen herausgeben“, sagte ein Polizist.

Die genaue Ursache für das Feuer und die Explosionen war zunächst unklar, ein Regierungsvertreter schloss jedoch einen Bombenanschlag aus. Wie die Polizei mitteilte, brach der Brand kurz vor 2 Uhr Ortszeit in einer Lagerhalle für DVDs aus.

Die Flammen griffen dann auf ein staatliches Rohstofflager für Medikamente über, in dem laut Kreisen des Innenministeriums Ammoniak, Kaliumnitrat und weitere gefährliche Chemikalien lagerten. Dort ereigneten sich etwa 20 Minuten nach Eintreffen der Feuerwehr vier schwere Explosionen.

Viereinhalb Meter tiefer Krater

„Viele der Toten wurden von Trümmern der zerbrochenen Wände getroffen oder von Steinen, die von der Explosion auf die Strasse geschleudert wurden“, sagte der 45-jährige Anwohner Maung Win. Andere Zeugen berichteten, dass durch die Explosionen die Fenster der umliegenden Gebäude zersprungen seien.

Die Detonationen waren fast in der gesamten Stadt zu hören und rissen viele Menschen aus dem Schlaf. „Ich habe geschlafen und wurde von Vibrationen geweckt“, berichtete Anwohner Win Htein. „Ich rannte nach draussen und sah, dass die Lagerhallen in Flammen standen. Zwei meiner Neffen sind umgekommen.“

Auf dem betroffenen Gelände war ein viereinhalb Meter tiefer Krater mit einem Durchmesser von sechs Metern sichtbar. Schwarzer Rauch stieg am Morgen aus den Trümmern auf. Feuerwehrleute suchten weiter nach Opfern.

Kloster zerstört

Die Flammen erfassten auch umliegende Häuser und ein Kloster, das komplett niederbrannte. Alle 41 Lagerhallen auf dem Gelände im Stadtteil Mingalar Taung Nyunt nahe der Innenstadt wurden beschädigt oder zerstört. Auch rund 50 Häuser brannten nieder, etwa 900 Menschen wurden obdachlos.

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