Mindestens 20 Tote bei Angriff auf Armeezentrale im Jemen

Bei einem mutmasslichen Al-Kaida-Anschlag auf das Militärhauptquartier in der jemenitischen Hafenstadt Aden sind mindestens 20 Menschen getötet worden. Die Attentäter beschossen das Gebäude vor der Stürmung mit Raketen und zündeten eine Autobombe vor dem Eingang.

Jemenitische Sicherheitskräfte am Ort des Anschlags (Bild: sda)

Bei einem mutmasslichen Al-Kaida-Anschlag auf das Militärhauptquartier in der jemenitischen Hafenstadt Aden sind mindestens 20 Menschen getötet worden. Die Attentäter beschossen das Gebäude vor der Stürmung mit Raketen und zündeten eine Autobombe vor dem Eingang.

Im Zuge des Überfalls seien sechs Soldaten, drei Passanten und elf Angreifer getötet worden, sagte ein Militärvertreter. Unter den zivilen Opfern war auch ein siebenjähriges Kind.

Hinter der Tat stehe das Terrornetzwerk Al-Kaida, sagte ein von der staatlichen Nachrichtenagentur Saba zitierter Sicherheitsbeamter. Letztlich hätten die Wachposten vor dem Hauptquartier noch Schlimmeres verhindert und die verbliebenen Attentäter in die Flucht geschlagen. Nach ihnen werde gesucht.

Über die Zahl der Angreifer lagen zunächst keine Informationen vor. Nach Armeeangaben wurden Soldaten zur Verstärkung in das betroffene Stadtviertel Tawahi geschickt. Ein Armeevertreter sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Kämpfe hätten sich über mehrere Stunden hingezogen. Inzwischen sei die Lage aber wieder unter Kontrolle.

Ähnlicher Anschlag

Attentäter der Extremistengruppe Ansar al-Scharia, die Al-Kaida nahesteht, hatten im Oktober einen ähnlichen Anschlag auf ein Armeehauptquartier in der südwestlichen Provinz Hadramaut verübt und Soldaten als Geiseln genommen. Damals wurden zwölf Menschen getötet. Letztlich konnte die Armee das besetzte Gebäude nach zweitägigen Kämpfen zurückerobern und die Geiseln befreien.

Während der Proteste gegen den langjährigen jemenitischen Präsidenten Ali Abdullah Saleh im Frühjahr 2011 hatte der Al-Kaida-Ableger die Schwäche des Militärs genutzt, um im Süden des Landes grosse Gebiete unter seine Kontrolle zu bringen.

Erst nach einer zweimonatigen Militäroffensive ab Mai 2012 wurden die Extremisten wieder aus den grösseren Städten vertrieben und zum Rückzug in die Wüste der Hadramaut-Provinz gezwungen.

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