Bei zwei erneuten Flüchtlingsunglücken in der Ägäis sind in der Nacht zu Freitag mindestens 22 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Opfern der Unglücke vor den griechischen Inseln Kalymnos und Rhodos seien 13 Kinder gewesen, teilte die griechische Hafenpolizei mit.
Laut der Hafenpolizei wurden vor Kalymnos die Leichen von 19 Flüchtlingen aus dem Meer geborgen, zuvor war dort von zehn Toten bei einem Schiffsunglück die Rede gewesen.
Unter den Opfern vor Kalymnos seien sechs Frauen, acht Kinder und zwei Babys gewesen, erklärte die Hafenpolizei. Vor Rhodos seien eine Frau, ein Kind und ein Baby tot aus dem Wasser gezogen worden, sechs Passagiere hätten gerettet werden können.
Die griechischen Inseln in der Ägäis liegen zwar oft nur wenige Kilometer von der türkischen Küste entfernt, doch kommt es dort immer wieder zu tödlichen Unglücken. Erst am Mittwoch waren vor Lesbos und Samos 17 Flüchtlinge ums Leben gekommen.
Trotz der kühlen Temperaturen und der rauen See machen sich weiter jeden Tag hunderte Menschen auf den Weg von der Türkei auf die nahen griechischen Inseln. Das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR warnte am Donnerstag, dass sich das Schicksal der Menschen durch die schlechteren Wetterverhältnisse noch verschlimmere.
Kritiker beschuldigen die EU-Grenzschutzagentur Frontex, die mit Patrouillenbooten entlang der Seegrenze unterwegs ist, Flüchtlingen in Seenot nicht zur Hilfe zu kommen.