Die syrische Luftwaffe hat nach Angaben von Aktivisten in der nördlichen Grossstadt Aleppo am Samstag ein «Massaker» mit mindestens 25 Toten verübt. Helikopter warfen demnach sogenannte Fassbomben – mit TNT gefüllte Fässer – auf einen belebten Markt und neben einem Spital ab.
Die Ziele hätten im Rebellenviertel Tark al-Bab gelegen, berichtete die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte, die über ein dichtes Netz an Informanten verfügt. Unter den 25 Todesopfern seien zwei Frauen, vier Kinder, ein Jugendlicher und ein Medienaktivist. «Die Zahl wird vermutlich weiter steigen, weil viele Menschen lebensgefährlich verletzt wurden.»
Das Netzwerk Generalkommission der Syrischen Revolution warf den Streitkräften von Machthaber Baschar al-Assad ein «Massaker» vor. «Die Luftangriffe zielten auf einen belebten Markt, wo die Menschen Gemüse und Haushaltswaren kauften.» Zahlreiche Gebäude seien beschädigt worden, eines sei eingestürzt.
Aleppo befindet sich seit zwei Wochen unter verstärktem Beschuss der Regierungstruppen. Laut der Beobachtungsstelle wurden dabei bereits mehr als 400 Menschen getötet.
Die Armee versucht offenbar vor der geplanten Friedenskonferenz in der Schweiz Boden zu gewinnen, um ihre Verhandlungsposition zu stärken. Die Viertel des einstigen Wirtschaftszentrums Aleppo sind seit Monaten aufgeteilt zwischen Regierung und Rebellen.