Durch neue Gewalt im Irak sind am Sonntag mindestens 26 Menschen getötet worden. Die folgenschwersten Vorfälle ereigneten sich nach Angaben der irakischen Behörden in der südlichen Stadt Hilla und ihrer Umgebung.
Dort wurden durch die Explosion von vier Autobomben 16 Menschen getötet. Hilla wird überwiegend von Schiiten bewohnt.
Der Vorsitzende des Parlaments der Hauptstadtprovinz Bagdad, Rijadh al-Adhab, überlebte einen Autobombenanschlag auf seinen Fahrzeugkonvoi unverletzt. Zwei Menschen seien bei dem Attentat auf den sunnitischen Politiker am Morgen im Norden Bagdads getötet worden, darunter einer von al-Adhabs Leibwächtern, hiess es aus Polizeikreisen. Vier weitere Menschen wurden demnach verletzt.
In der südlichen Hafenstadt Basra starben drei Menschen, als auf einem Markt eine Autobombe explodierte. Weitere tödliche Anschläge ereigneten sich südlich von Bagdad in den mehrheitlich schiitischen Städten Kerbela, Nasirijah und Hafrijah sowie in den überwiegend von Sunniten bewohnten Städten Abu Ghraib und Mossul.
Die Sicherheitslage im Irak verschlechterte sich im laufenden Jahr dramatisch. Die Wut der sunnitischen Bevölkerungsminderheit auf die schiitisch dominierte Regierung von Ministerpräsident Nur al-Maliki gilt als einer der Hauptgründe für die zunehmende Gewalt.
Nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP wurden seit Jahresbeginn mehr als 4000 Menschen getötet, davon mehr als 150 allein in der zurückliegenden Woche.