Bei einem Doppel-Selbstmordanschlag auf eine Hochzeitsgesellschaft im Irak sind mindestens 30 Menschen getötet worden. Mindestens 26 weitere Menschen wurden verletzt, als am Mittwoch zwei Attentäter ihre Sprengstoffgürtel zur Explosion brachten.
Der Anschlag ereignete sich in dem Dorf Hadschadsch rund 20 Kilometer nördlich von Tikrit, wie Sicherheitsbeamte und Klinikmitarbeiter berichteten. Zunächst bekannte sich niemand zu der Bluttat. Tikrit war 2015 von der irakischen Armee aus der Gewalt der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) befreit worden.
Nach den Rückschlägen im syrischen Raka und im irakischen Mossul werde sich der IS ins Euphrattal zurückziehen. Selbst nach dem Fall der beiden Städte im Osten Syriens und im Westen des Iraks wollten die IS-Kämpfer einen «Pseudostaat» etablieren, sagte ein Pentagon-Verantwortliche am Mittwoch.
Seiner Einschätzung nach hätten sie die Idee eines «Kalifats» nicht aufgegeben. Der IS hatte Mossul im Juni 2014 erobert und dort sein «Kalifat» proklamiert. Mittlerweile sind die irakischen Truppen dort auf dem Vormarsch. Den Ostteil der zweitgrössten irakischen Stadt hatten die irakischen Sicherheitskräfte Ende Januar eingenommen. Jetzt wollen sie die IS-Kämpfer aus West-Mossul vertreiben.
Die nordische Stadt Raka gilt aber als eigentliche «Hauptstadt» der Dschihadistenmiliz. Dort sehen sich die IS-Kämpfer mit drei rivalisierenden Kräften konfrontiert: die türkischen Truppen und ihre Verbündeten, die von Russland unterstützten syrischen Streitkräfte und die von den USA unterstützte kurdisch-arabische Rebellenallianz Demokratische Kräfte Syriens (SDF).