Mindestens 30 Verletzte bei Sozialprotesten in Brasilien

Bei Sozialprotesten in Brasilien ist es erneut zu Zusammenstössen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. In der Hauptstadt Brasília wurden dabei am Samstag mindestens 30 Menschen verletzt.

In Brasilia ging die Polizei gewaltsam gegen Protestierende vor (Bild: sda)

Bei Sozialprotesten in Brasilien ist es erneut zu Zusammenstössen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. In der Hauptstadt Brasília wurden dabei am Samstag mindestens 30 Menschen verletzt.

Die Polizei ging gewaltsam gegen eine Kundgebung von etwa tausend Menschen vor, die aus Protest gegen die Ausrichtung internationaler Grossereignisse trotz sozialer Probleme in Richtung des Stadions zogen. Dort fand später das Eröffnungsspiel des Confederations Cup statt, das Brasiliens Nationalmannschaft mit drei zu null Toren gegen Japan gewann.

«Ich bin gegen den Cup, ich will mehr Geld für Gesundheit und Bildung», skandierten die vorwiegend jungen Demonstranten. Bei der Auflösung des Protests mit Tränengas und Gummigeschossen wurden nach Polizeiangaben 23 Demonstranten und sieben Beamte verletzt. Zudem seien 20 Menschen festgenommen worden. Fernsehbilder zeigten später eingeschlagene Fensterscheiben und andere Schäden an öffentlichen Gebäuden.

Milliarden für Grossevents

Nach dem Confederations Cup soll in Brasilien Ende Juli der sogenannte Weltjugendtag der katholischen Kirche stattfinden. Zu dem Grossereignis in der Metropole Rio de Janeiro werden etwa zwei Millionen Menschen erwartet. Im kommenden Jahr ist das Land Gastgeber der Fussballweltmeisterschaft, zwei Jahre später sollen die Olympischen Spiele ausgetragen werden.

Allein für die Fussballweltmeisterschaft rechnet Brasilien mit Kosten von umgerechnet rund 14 Milliarden Franken. Unmut über die mit den Grossereignissen verbundenen Ausgaben waren in den vergangenen Tagen immer wieder Anlass für Sozialproteste.

Sowohl in Rio de Janeiro als auch in São Paulo, Belo Horizonte und Porto Alegre gingen zahlreiche Menschen auf die Strassen. Zudem sorgte die Erhöhung der Fahrpreise im öffentlichen Nahverkehr für teils gewaltsame Proteste im ganzen Land.

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