Mindestens 32 Menschen sterben bei der Explosion des Pemex-Sitzes

Eine Explosion in der Zentrale des staatlichen mexikanischen Ölkonzerns Petróleos Mexicanos (Pemex) hat mindestens 32 Menschen das Leben gekostet. Mehr als 120 Personen wurden laut Pemex-Generaldirektor Emilio Lozoya Austin verletzt.

Rettungskräfte vor dem beschädigten Pemex-Gebäude in Mexiko-Stadt (Bild: sda)

Eine Explosion in der Zentrale des staatlichen mexikanischen Ölkonzerns Petróleos Mexicanos (Pemex) hat mindestens 32 Menschen das Leben gekostet. Mehr als 120 Personen wurden laut Pemex-Generaldirektor Emilio Lozoya Austin verletzt.

Es werde weiter nach verschütteten Menschen gesucht, sagte Lozoya Austin auf einer Medienkonferenz am Freitag. Hunderte Feuerwehrleute, Polizisten und Soldaten hatten bereits die ganze Nacht hindurch die Trümmer durchsucht.

Die Detonation hatte sich am Vortag um 15.45 Uhr Ortszeit (22.45 Uhr MEZ) im Keller des Gebäudes in Mexiko-Stadt ereignet. Die Ursache der Explosion werde von mexikanischen und internationalen Experten geprüft, sagte Lozoya Austin.

Aus Regierungskreisen hiess es, vorläufige Erkenntnisse deuteten auf die Explosion eines Gaskessels in einem Nebengebäude des Konzerns hin. Pemex-Quellen erwähnten eine Überhitzung der Klimaanlage. Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Erdöl-Techniker sprach von einer mangelhaften Wartung der Heiz- und Kühlanlage.

Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto erklärte nach einem Besuch der Unglücksstelle über den Kurznachrichtendienst Twitter, die Ursache der Explosion sei noch unklar. Er wolle deshalb nicht spekulieren.

Chaos nach Explosion

Viele der mehr als 10’000 Angestellten der Pemex-Verwaltung standen zum Zeitpunkt der Explosion kurz vor ihrem Feierabend. „Plötzlich gab es eine grosse Erschütterung, die erste Etage war voll von Trümmern, das Licht ging aus“, sagte der Angestellte Cristian Obele dem Fernsehsender Milenio. Glasscherben seien in alle Richtungen geflogen, erzählte eine Überlebende unter Tränen.

Der 214 Meter und 54 Etagen hohe Gebäudekomplex wurde evakuiert und die Strassen der Umgebung gesperrt. Die Explosion geschah nicht im Hauptturm, sondern in einem der beiden Nebengebäude, dem Tower B2. Nach Berichten örtlicher Medien hielten sich zum Zeitpunkt des Unglücks rund 3500 Menschen in dem Gebäude auf.

Generaldirektor Lozoya Austin, der wegen des Unglücks eine Asienreise abbrach, erklärte, dass Pemex die Erdölproduktion von täglich 2,57 Millionen Fass trotz der Evakuierung des gesamten Verwaltungsgebäudes ununterbrochen fortführen werde.

Weitere Unfälle bei Pemex

Der 1984 eingeweihte Pemex-Tower, das zweithöchste Gebäude in Mexiko-Stadt, gilt als besonders erdbebensicher. Er konnte dem Beben der Stärke 8,2 von 1985 ohne Schäden widerstehen.

Präsident Peña Nieto hatte am Vortag über Twitter energisch die Möglichkeit einer Privatisierung von Pemex im Rahmen einer geplanten Reform der Energiepolitik dementiert. Das staatliche Unternehmen gehört mit 32 Milliarden Dollar Umsatz (2012) zu den grössten Erdölkonzernen der Welt.

In der jüngeren Vergangenheit hat es bei Pemex mehrere tödliche Unfälle gegeben. Am 30. September 2012 wurden bei einer Explosion in einer Erdgasanlage im Norden des Landes 30 Menschen getötet.

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