Mindestens 40 Tote bei Autobomben-Anschlägen im syrischen Aleppo

Die syrischen Aufständischen haben mit Autobomben den Truppen von Präsident Baschar al-Assad schwere Schläge versetzt. Am Mittwoch zündeten sie in den umkämpften Städten Aleppo und Deir as-Saur fünf Autobomben vor Gebäuden der Sicherheitskräfte.

Ein Todesopfer nach den Autobomben-Anschlägen in Aleppo wird weggetragen (Bild: sda)

Die syrischen Aufständischen haben mit Autobomben den Truppen von Präsident Baschar al-Assad schwere Schläge versetzt. Am Mittwoch zündeten sie in den umkämpften Städten Aleppo und Deir as-Saur fünf Autobomben vor Gebäuden der Sicherheitskräfte.

Die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte sprach von 48 Toten und etwa 100 Verletzten alleine in Aleppo. Die Explosionen hätten sich gegen einen Offiziersclub gerichtet. „Die Mehrheit der Toten und Verwundeten sind Mitglieder der Regierungstruppen“, hiess es weiter.

Ein städtischer Beamter sagte der Nachrichtenagentur AFP, bei den Anschlägen seien 27 Menschen getötet und 72 verletzt worden. Die Zahl der Todesopfer könne sich aber noch erhöhen, weil es viele Schwerverletzte gebe.

Die Explosionen ereigneten sich in unmittelbarer Nähe des zentralen Saadallah-al-Dschabiri-Platzes, an dem auch Regierungsgebäude stehen. Wie ein AFP-Reporter berichtete, war die Fassade eines Hotels teilweise zerstört, zwei Stockwerke eines Cafés waren eingestürzt.

Rebellen und Armee kämpfen seit mehr als zwei Monaten um die Wirtschaftsmetropole Aleppo. Aus Deir as-Saur, wo eine in einem Kleinlastwagen versteckte Bombe direkt vor dem Gebäude der sogenannten Behörde für „Politische Sicherheit“ explodierte, lagen keine Opferzahlen vor.

Umkämpfte Hauptstadt

In der Hauptstadt Damaskus errichteten Sicherheitskräfte am Mittwoch ungewöhnlich viele Strassensperren. Die amtliche Tageszeitung Al-Baas hatte am Dienstag berichtet, das Militär sei seinem Ziel nähergekommen, die gesamte Region um Damaskus wieder unter seine Kontrolle zu bringen.

Seit einem Angriff der Rebellen in Damaskus Mitte Juli, bei dem Verteidigungsminister Daud Radschha sowie sein Vize, Assads Schwager Assef Schaukat, getötet wurden, haben die Regierungstruppen die Rebellen in die Aussenbezirke und Vororte von Damaskus abgedrängt. In den vergangenen Tagen hatte die Armee mehrere Orte in der Region um die Hauptstadt bombardiert.

Kämpfe schwappen über die Grenze

Bei einem Granatenangriff aus Syrien wurden am Mittwoch in einem türkischen Grenzdorf fünf Menschen getötet. Zehn weitere Personen wurden verletzt. Unter den Getöteten sei auch ein sechs Jahre altes Kind, berichtete der Nachrichtensender CNN Türk.

Das Dorf war in der vergangenen Woche bereits von einer aus Syrien abgefeuerten Mörsergranate getroffen worden. Die Ortschaft liegt nahe des lange umkämpften Grenzübergangs Tell Abjad.

Seit dem Beginn des Aufstands gegen Präsident Assad im März 2011 starben nach Angaben der Beobachtungsstelle in Syrien mehr als 31’000 Menschen.

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