Mindestens 51 Tote bei Angriff auf Dorf im Südsudan

Die blutigen Kämpfe zwischen den verfeindeten Stämme im Südsudan nehmen kein Ende: Bei einem erneuten Angriff Bewaffneter auf ein Dorf sind mindestens 51 Menschen ums Leben gekommen und 22 verletzt worden.

Sudanesische Kinder leiden unter den blutigen Stammeskämpfen (Archiv) (Bild: sda)

Die blutigen Kämpfe zwischen den verfeindeten Stämme im Südsudan nehmen kein Ende: Bei einem erneuten Angriff Bewaffneter auf ein Dorf sind mindestens 51 Menschen ums Leben gekommen und 22 verletzt worden.

Der Gouverneur des Bundesstaates Jonglei, Kuol Manyang, sagte am Dienstag, er rechne mit mehr Verletzten. Der Angriff ereignete sich demnach am Vorabend in dem Dorf Duk Padiet, das von Angehörigen des Dinka-Stammes bewohnt wird.

Manyang zufolge kamen die Angreifer offenbar vom verfeindeten Stamm der Murle. Die Getöteten waren überwiegend Frauen, Kinder und alte Menschen sowie einer der Angreifer.

„Früher haben sie Viehherden angegriffen. Jetzt sind es Dörfer und wir wissen nicht warum“, sagte Manyang. Ein Abgeordneter der Region sagte, der Angriff habe diesmal den Menschen gegolten. „Sie kommen nur, um zu zerstören“, sagte Philip Thon Leek Deng.

Aus Behördenkreisen verlautete, es habe sich um einen Vergeltungsangriff gehandelt. Ende Dezember hatten 6000 Angehörige der Lou Nuer in der Stadt Pibor Jagd auf Murle gemacht. Hunderte Menschen kamen ums Leben und Zehntausende flüchteten aus der Stadt.

Kämpfe toben seit Wochen

In der Region toben seit einigen Wochen blutige Kämpfe zwischen verfeindeten Stämmen, die sich gegenseitig Diebstahl von Vieh und Entführungen vorwerfen. Die südsudanesische Regierung erklärte Jonglei zum Notstandsgebiet.

Informationsminister Barnaba Marial Benjamin sagte, rund 3000 zusätzliche Sicherheitskräfte seien mobilisiert worden, sie reichten jedoch nicht aus. Die Vereinten Nationen starteten eine Hilfsaktion für die mehr als 60’000 betroffenen Menschen.

Nächster Artikel