Bei Anschlägen im Nordosten Nigerias sind am Samstag nach Polizeiangaben mindestens 58 Menschen getötet worden. Wie Augenzeugen und ein Behördenvertreter sagten, wurde die Stadt Maiduguri im Bundesstaat Borno von drei Explosionen erschüttert.
Dabei wurden nach Angaben des Polizeichefs von Borno, Clément Adoda, zudem 139 Menschen verletzt, darunter zahlreiche Kinder.
Zuerst sprengte sich den Angaben zufolge auf einem Fischmarkt in Maiduguri eine Selbstmordattentäterin in die Luft. Nur eine Stunde später ging auf einem anderen Markt eine weitere Bombe hoch. Wie ein Vertreter der Justizbehörden in Borno sagte, wurden gegen Mittag ein dritter Anschlag an einem Busbahnhof.
Der Behördenvertreter machte die islamistische Terrorgruppe Boko Haram für die Anschläge verantwortlich. Maiduguri ist die Hauptstadt des Bundesstaates Borno, der Hochburg der Sekte Boko Haram.
Die Gruppe hatte Ende Januar versucht, die Stadt einzunehmen. Die Extremisten wollen Maiduguri zur Hauptstadt eines Islamistenstaates machen, den sie in Nigeria errichten wollen.
Boko Haram kämpft seit dem Jahr 2009 mit Gewalt für einen islamischen Staat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias und tötete dabei bislang mindestens 13’000 Menschen.
In jüngster Zeit startete Boko Haram zudem mehrfach Angriffe im Südosten des Niger und in Kamerun. Die beiden Länder und der Tschad entsandten daraufhin Truppen in den Nachbarstaat, um den Vormarsch des Islamisten zu stoppen.