Bei der Explosion eines mit Feuerwerkskörpern beladenen Lastwagens und dem Einsturz einer Autobahnbrücke sind in China am Freitag 8 Menschen ums Leben gekommen. Bei dem Unglück im morgendlichen Berufsverkehr wurden 13 weitere Menschen verletzt, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.
Der staatliche Radiosender China National Radio hatte zunächst von 26 Toten berichtet. Die Behörden der Provinz Henan nannten diese Zahl „unerklärlich“. Später war der entsprechende Radiobericht nicht mehr auf der Webseite des Senders zu finden.
Das Unglück ereignete sich auf einer Autobahnbrücke nahe der Stadt Sanmenxia, als starker Verkehr herrschte. Durch die Wucht der Explosion krachte ein 80 Meter langes Teilstück der Brücke in die Tiefe, wie Xinhua meldete. Mehrere Fahrzeuge wurden mitgerissen.
Zahlreiche Autos betroffen
Der staatliche Fernsehsender CCTV zitierte Anwohner, die von dröhnendem Lärm berichteten. Laut dem TV-Bericht war zunächst unklar, ob sich die Explosion vor dem Brückeneinsturz ereignete oder erst danach.
Auf Bildern waren Fahrzeugwracks unterhalb der Brücke zu sehen, darunter drei umgekippte Lastwagen, deren Räder nach oben zeigten. Ausserdem waren mindestens fünf Camions zu erkennen. CCTV berichtete, mindestens 25 Fahrzeuge seien in das Unglück verwickelt gewesen.
Die 30 Meter hohe Autobahnbrücke nahe Sanmenxia gehört zur längsten Strasse Chinas, der G30-Schnellstrasse. Sie verbindet auf 4400 Kilometern die Grenze zu Kasachstan im Westen Chinas mit dem Gelben Meer im Osten. In den vergangenen Jahren stürzten in China wiederholt Brücken ein, die oft bauliche Mängel aufweisen und überlastet sind.
Ferien und Neujahrsfest
Die Strassen Chinas sind derzeit besonders stark befahren, da sich die Ferien rund um das chinesische Neujahrsfest nähern. Hunderte Millionen Menschen strömen anlässlich des Feiertags jedes Jahr in ihre Heimatorte. In diesem Jahr fällt das Fest zum chinesischen Neuen Jahr auf den 10. Februar.
Vor dem Feiertag ist auch Hauptsaison für die Feuerwerksfabriken und -händler, da die Chinesen bei Festen traditionell Böller und Feuerwerk abbrennen, um böse Geister zu vertreiben. Dabei kommt es häufig zu Unfällen.
Feuerwerksverbote, die 1994 als Konsequenz aus den Unglücken in rund 200 Städten verhängt wurden, wurden in den vergangenen Jahren auf Druck der Bevölkerung und aus kommerziellen Erwägungen nach und nach wieder aufgehoben.