Bei der Explosion einer Autobombe im Südosten der Türkei sind drei Menschen getötet und 40 weitere verletzt worden. Der Anschlag habe einem Polizeihauptquartier im Zentrum der Stadt Van gegolten, sagte Ministerpräsident Binali Yildirim am Donnerstag.
Details nannte Yildirim zunächst nicht. Als Urheber beschuldigten Vertreter der Regionalregierung eine «regionale Terrorgruppe»; mit diesem Begriff wird in der Regel die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) bezeichnet.
Die drei Getöteten waren den Angaben zufolge Zivilisten; unter den 40 Verwundeten seien zwei Polizeibeamte. Auch der mutmassliche Täter sei verletzt worden, er sei festgenommen worden und werde verhört.
Van ist eine Stadt unweit der iranischen Grenze, die von Türken und Kurden bewohnt wird. Anschläge sind hier – anders als etwa im nahe gelegenen Diyarbakir – eher selten. Die Stadt im Osten des Landes ist ein beliebtes Ausflugsziel für Besucher von auswärts.
Im Juli 2015 war nach zweieinhalb Jahren ein Waffenstillstand zwischen der PKK und der türkischen Regierung zerbrochen. Seitdem wurden hunderte Sicherheitskräfte bei Angriffen der PKK getötet. Die türkische Armee ging ihrerseits mit aller Härte gegen die PKK im Südosten des Landes vor, um die Kämpfer aus den Städten zu vertreiben.