Bei einem Anschlag auf ein Luxushotel in der libyschen Hauptstadt Tripolis sind am Dienstag mindestens neun Menschen getötet worden. Unter den Opfern seien fünf Ausländer, sagte ein Sprecher der Sicherheitskräfte, ohne Nationalitäten zu nennen.
Zudem seien drei Wachleute sowie ein weiterer Mensch, den die Angreifer als Geisel genommen hätten, getötet worden.
Das erste Opfer gab es nach Angaben der Sicherheitskräfte, als vor dem Hotel ein mit Sprengstoff präpariertes Auto explodierte. Danach hätten bewaffnete Männer das Hotel gestürmt, zwei Wachmänner erschossen und sich in dem Gebäude in die Luft gesprengt.
Auch die fünf Ausländer wurden demnach erschossen. Durch die Explosion des Autos wurden fünf Menschen verletzt, darunter zwei philippinische Angestellte des Hotels.
Sicherheitskräfte umstellten das Hotel «Corinthia». Schüsse waren zu hören, wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete.
Das Hotel liegt an einer stark befahrenen Strasse nahe einer Bushaltestelle und einem Markt. Früher waren dort diplomatische Vertretungen untergebracht. Tripolis steht derzeit unter der Kontrolle eines Bündnisses islamistischer und anderer Milizen.
IS bekennt sich zu Anschlag
Das auf die Beobachtung islamistischer Websites spezialisierte US-Unternehmen Site teilte mit, Kämpfer der Dchihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) in Libyen hätten sich zu dem Anschlag bekannt.
Der IS-Arm in Tripolis habe im Kurzbotschaftendienst Twitter erklärt, dass seine Mitglieder das Hotel erstürmt hätten. Dieses sei dafür bekannt, dass dort Diplomaten und führende libysche Politiker verkehrten.