Mindestens neun Tote bei Autobombenanschlägen in Bagdad

Bei Bombenanschlägen in der Nähe von zwei Nobel-Hotels in Bagdad sind mindestens neun Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden. Auf den Parkplätzen der beiden Hotels im Zentrum der Hauptstadt explodierten in der Nacht auf Freitag mehrere Autobomben.

Im Januar 2010 war das Ischtar-Hotel bereits einmal Ziel eines Anschlages - damals hiess es noch Sheraton (Archiv) (Bild: sda)

Bei Bombenanschlägen in der Nähe von zwei Nobel-Hotels in Bagdad sind mindestens neun Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden. Auf den Parkplätzen der beiden Hotels im Zentrum der Hauptstadt explodierten in der Nacht auf Freitag mehrere Autobomben.

Die Explosion habe sich kurz vor Mitternacht (23.00 Uhr MESZ) ereignet, hiess es von der Polizei und aus dem Innenministerium. Die Explosion war im gesamten Zentrum von Bagdad zu hören.

Eine Autobombe war den Angaben zufolge auf dem Parkplatz des kürzlich renovierten Ischtar-Hotels platziert worden. Die Explosion zerstörte mehrere Autos und liess mehrere Fensterscheiben des Hotels zerspringen. In der Umgebung des Ischtar-Hotel liegen auch das Hotel Palestine und ein angesagter und an Donnerstagabenden gut besuchter Club.

Eine weitere Explosion ereignete sich auf dem Parkplatz des ebenfalls vor kurzem renovierten Hotel Babylon im Viertel Dschadrija. Eine zweite auf dem Parkplatz entdeckte Autobombe sei entschärft worden, teilte die Polizei mit. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich am Freitag zu den Bombenanschlägen.

Bereits vor fünf Jahren zeitgleiche Anschläge

Im Januar 2010 waren schon einmal auf das Ischtar-Hotel, das damals Sheraton hiess, sowie auf das Babylon zeitgleich Anschläge verübt worden. Auch das Hamra-Hotel wurde damals angegriffen, nach dem Anschlag blieb es geschlossen.

Bei den damaligen Selbstmordattentaten waren 36 Menschen getötet worden. Zu den Taten vor fünf Jahren bekannte sich das Terrornetzwerk Al-Kaida.

Bagdad wird nach wie vor von Anschlägen erschüttert, auch wenn ihre Zahl zuletzt deutlich sank. Im Februar hatten die Behörden eine seit Jahren für Bagdad geltende nächtliche Ausgangssperre aufgehoben.

Flucht aus Ramadi

Nach der Eroberung Ramadis durch den IS flohen nach UNO-Angaben rund 85’000 Menschen aus der irakischen Stadt. Die «grosse Mehrheit», etwa 85 Prozent, von ihnen sei in der Provinz Anbar geblieben. Ramadi ist die Hauptstadt von Anbar.

Der IS hatte Ramadi Mitte des Monats unter seine Kontrolle gebracht. Die von Schiitenmilizen unterstützte irakische Armee startete am Dienstag einen Angriff zur Rückeroberung der Provinzhauptstadt und konnte nach eigenen Angaben bislang zwei südliche Viertel einnehmen.

Nächster Artikel