Ein starkes Erdbeben hat am Sonntag den Norden Burmas erschüttert. Eine im Bau befindliche Brücke über den Fluss Irrawaddy stürzte ein, buddhistische Pagoden in der Region wurden beschädigt. Mehrere Menschen kamen ums Leben.
Über die Anzahl der Toten gab es unterschiedliche Angaben. Laut Angaben des Direktors für Katastrophenhilfe im Wohlfahrtsministerium starben nördlich von Mandalay mindestens neun Menschen. Fünf würden vermisst, 57 seien verletzt worden. Unter den Opfern seien keine Touristen. Die Polizei zählte sechs Tote.
Nach Angaben der Meteorologischen Behörde in der Hauptstadt Naypyitaw hatte der Erdstoss eine Stärke von 6,8 und ereignete sich um 7.42 Uhr Ortszeit. Das Epizentrum lag in der Nähe der Stadt Shwebo, rund 100 Kilometer südlich der zweitgrössten burmesischen Stadt Mandalay. In diesem Ballungsraum habe es keine grösseren Schäden gegeben.
Die frühere Hauptstadt Mandalay zählt rund eine Million Einwohner. Sie ist mit einem alten Palastbezirk in der Innenstadt und zahlreichen Klöstern ein Touristenmagnet.
In der Region um Shwebo gibt es viele Minen, in der Gegend werden Gold und Edelsteine abgebaut. In dem Ort Sintku gab es nach Angaben eines örtlichen Behördensprechers sechs Tote und elf Verletzte, darunter einige Arbeiter einer Goldmine, die eingestürzt sei.
Brücke halb fertiggestellt
Das Wochenmagazin „Eleven“ berichtete, bei dem Einsturz einer zu 80 Prozent fertiggestellten Brücke seien mehrere Menschen umgekommen. Ausserdem sollen deren 25 verletzt worden sein. Bei allen Opfern scheine es sich um Bauarbeiter zu handeln.
Aus der Stadt Mogok wurden beschädigte Tempel gemeldet. Ein Bürger aus der Hauptstadt Naypyitaw berichtete von zerbrochenen Fenstern im Parlamentsgebäude.
In der Region treten oft leichte Erdbeben auf, die normalerweise aber kaum Schäden anrichten. Der Geologische Dienst der USA hatte die Stärke des Bebens auf 6,6 beziffert. Es war bis in die thailändische Hauptstadt Bangkok zu spüren.