Mindestens sieben Tote bei Schiffsunglück in Genua

Bei einem Schiffsunglück im Hafen Genua sind mindestens sieben Personen ums Leben gekommen. Es werden noch drei Personen vermisst.

Der beim Unglück zerstörte Kontrollturm des Hafens von Genua (Bild: sda)

Bei einem Schiffsunglück im Hafen Genua sind mindestens sieben Personen ums Leben gekommen. Es werden noch drei Personen vermisst.

Die Rettungsteams im Hafen von Genua entdeckten vier Leichen im Lift des eingestürzten Kontrollturms. Auch die übrigen tot aufgefundenen Personen hatten in dem Kontrollturm gearbeitet.

Der 54 Meter hohe Kontrollturm war von einem Containerschiff aus ungeklärter Ursache gerammt worden und ins Meer stürzte. Vier Menschen wurden ins Spital eingeliefert, zwei davon mit schweren Verletzungen.

Die ermittelnden Staatsanwälte vermuten fahrlässige Tötung. Die Blackbox des Containerschiffs «Jolly Nero» wird nun überprüft. Die Unglücksursache war unklar. Vermutet wird, dass zwei Motoren des Schiffes ausgefallen seien und die Mannschaft die Kontrolle über das Schiff verloren habe. Das Schiff wurde beschlagnahmt, der Kapitän lange befragt.

Das Unglück habe sich ereignet, als das Schiff kurz nach 23.30 Uhr den Hafen in Richtung Neapel verlassen wollte. Zum Unglückszeitpunkt hätten sich etwa 14 Menschen in dem Turm aufgehalten, in dem auch die Büros der Hafenbehörde und der Kapitäne untergebracht waren.

Den Berichten zufolge stiess das über 239 Meter lange Containerschiff bei der Ausfahrt mit dem Turm zusammen, von dem aus der Schiffsverkehr im Hafen kontrolliert wird. Der Kontrollturm habe sich durch die Kollision um 45 Grad geneigt, Gebäudeteile seien ins Wasser gestürzt.

Der italienische Präsident, Giorgio Napolitano, kondolierte den Familien der Opfer und erklärte sich über das Unglück bestürzt. Die Stadt Genua rief einen Trauertag aus. Die Gewerkschaften forderten umfassende Ermittlungen zur Klärung des Unfalls.

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