Bei einem Selbstmordattentat in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind am Dienstag mindestens vier Ausländer getötet worden. Der Anschlag ereignete sich nach Polizeiangaben innerhalb einer von Ausländern bewohnten Anlage, in der die Opfer gerade Sport trieben.
Sechs weitere Menschen wurden demnach verletzt, ihre Nationalitäten waren zunächst aber ebenfalls unklar. Bei dem Täter soll es sich den Angaben zufolge um einen Motorradfahrer aus den Reihen der radikalislamischen Taliban handeln.
Das Gelände wird laut Behördenvertretern von der Drogenbekämpfungsabteilung des Innenministeriums genutzt. Bei den Opfern soll es sich jedoch um Angestellte einer Privatfirma handeln. Die Taliban sprachen zwar von 15 getöteten «Agenten», allerdings sind die Rebellen dafür bekannt, das Ausmass ihrer Angriffe stark übertrieben darzustellen.
Vor dem Abzug der internationalen Kampftruppen Ende des Jahres ist die Zahl der getöteten Zivilisten in Afghanistan deutlich gestiegen. Allein von Januar bis Juni zählte die UNO mehr als 4800 zivile Opfer.
Zusätzlich zu den Anschlägen der Taliban und anderer Rebellengruppen kämpft Afghanistan derzeit mit einer tiefen politischen Krise. So steht das Ergebnis der zweiten Runde der Präsidentschaftswahl von Mitte Juni noch immer nicht fest.