Mindestens vier Menschen sind am Samstag bei einem Flugzeugunglück am Moskauer Flughafen Wnukowo ums Leben gekommen. Vier weitere wurden zum Teil schwer verletzt, wie die Gesundheitsbehörde in Moskau gemäss der Agentur Interfax mitteilte.
Eine Passagiermaschine vom Typ Tupolew Tu-204 war im Landeanflug über die Rollbahn hinausgeschossen, auseinandergebrochen und in Brand geraten. Das russische Fernsehen zeigte Bilder des Wracks, das mit abgebrochenem Bug auf einer nahe gelegen Strasse lag.
Über die Zahl der Insassen der Unglücksmaschine der Fluggesellschaft Red Wing gab es aber widersprüchliche Angaben. Nach Angaben der russischen Staatsanwaltschaft befanden sich acht Menschen an Bord der Unglücksmaschine. Im Innenministerium in Moskau war zuerst von acht Passagieren und vier Besatzungsmitgliedern die Rede.
Nach Angaben des tschechischen Flughafens Pardubice, von dem die Maschine am Samstagmorgen gestartet war, waren zehn Crewmitglieder an Bord und keine Passagiere. Diese Zahl habe die Fluggesellschaft den Behörden vor dem Abflug gemeldet, sagte ein Airportsprecher.
Untersuchung angeordnet
Der russische Regierungschef Dmitri Medwedew beauftragte eine Kommission, die Unglücksursache zu klären. Die Ermittlungsbehörde leitete ein Verfahren wegen des Verstosses gegen Flugsicherheitsvorschriften ein.
Als Gründe kämen sowohl ein Pilotenfehler als auch technische Ursachen infrage, berichteten Medien. Zum Zeitpunkt des Unglücks herrschte leichter Schneefall in der russischen Hauptstadt.
Mehrere ankommende Flüge wurden in die anderen Flughäfen der russischen Hauptstadt umgeleitet. Die angrenzende Schnellstrasse wurde teilweise gesperrt, es kam zu kilometerlangen Staus.
Der Flughafen Wnukowo wird unter anderem von der Lufthansa und ihrer Tochter Gemanwings angeflogen. Die Airline Red Wings gehört dem Oligarchen Alexander Lebedew.