Mindestens zwei Einsprachen gegen Ozeanium des Zoos Basel

Gegen den Bebauungsplan für das an der Heuwaage geplante Ozeanium des Zoos Basel sind beim Kanton Basel-Stadt bisher zwei Einsprachen eingegangen. Zu Verzögerungen im Zeitplan führen diese derzeit nicht.

Der Kantonsbaumeister Beat Aeberhard verspricht sich vom Ozeanium eine Aufwertung des heutigen «Unortes» Heuwaage.

(Bild: Zoo Basel)

Gegen den Bebauungsplan für das an der Heuwaage geplante Ozeanium des Zoos Basel sind beim Kanton Basel-Stadt bisher zwei Einsprachen eingegangen. Zu Verzögerungen im Zeitplan führen diese derzeit nicht.

Einsprache erhoben hat mit Helvetia Nostra ein Tochterverein der Fondation Franz Weber, wie das Baudepartement Basel-Stadt (BD) am Montag entsprechende Medienberichte bestätigte. Die zweite bisher eingetroffene Einsprache reichte der Neutrale Quartierverein Bachletten-Holbein ein.

Die Einsprachefrist gegen den Bebauungsplan lief Ende vergangener Woche ab. Weitere Einsprachen sind indes gemäss BD nicht auszuschliessen, da das Datum des Poststempels zählt.

Ob die betreffenden Personen und Organisationen zur Einsprache berechtigt sind, klärt das BD im Rahmen der Bearbeitung ab. Die Einsprechenden müssen persönlich betroffen oder durch eine besondere Vorschrift zum Rekurs ermächtigt sein.

Helvetia Nostra bezieht sich hierbei auf das Verbandsbeschwerderecht gemäss Natur- und Heimatschutzgesetz, wie ein Sprecher auf Anfrage sagte. Ein Grossaquarium sei nicht zeitgemäss, laute das Hauptargument. Als Gegenprojekt hatte die Fondation Franz Weber 2014 die «Vision Nemo» lanciert; ein Multimedia-Fenster zum Ozean.

Gegen Verkehrsplanung

Die vom Quartierverein zusammen mit einem Anwohner eingereichte Einsprache richtet sich nicht gegen den Bau des Ozeaniums, sondern die Verkehrsplanung, wie es auf Anfrage hiess. Das Quartier dürfe nicht durch zusätzlichen Suchverkehr von Besuchenden belastet werden. Der Verein schlägt daher unter anderem Verkehrszählungen vor und wünscht Zahlen zur Auslastung der Parkhäuser an der Heuwaage.

Die Einsprachen haben gemäss BD derzeit keinen Einfluss auf den Zeitplan. Die Argumente der Einsprechenden würden in den Ratschlag zu Handen des Grossen Rates einfliessen. Die Vorlage soll im Sommer von der Regierung verabschiedet und noch vor Jahresende im Parlament behandelt werden, das auch über die Einsprachen bestimmt.

Frühester Baubeginn 2019

Der Bebauungsplan basiert auf dem Projektvorschlag Seacliff der Zürcher Boltshauser Architekten, die 2014 den Wettbewerb gewonnen haben. Für den Bau braucht es unter anderem eine Zonenänderung und eine neue Bau- und Strassenlinienführung. Der überwiegende Teil des Ozeaniums soll unterirdisch realisiert werden. Frühester Baubeginn wäre Mitte 2019. Die Eröffnung ist derzeit für 2023 geplant.

Für die Realisierung des 100-Millionen-Franken-Projekt hat der Zoo inklusive Eigenmittel gemäss eigenen Angaben 52 Millionen Franken zusammen. Sowohl für den Bau wie auch für den Betrieb des Ozeaniums will der Zoo keine staatliche Unterstützung in Anspruch nehmen.

Das Ozeanium soll dereinst dem Publikum anhand von Themenaquarien einen Einblick in die Welt der Ozeane bieten und es für Umweltfragen sensibilisieren. Die Besucher sollen auf einem Rundgang von Basel aus entlang den Meeresströmungen die Tierwelt der Ozeane entdecken.

Aquarien sollen etwa die Gezeitenströmungen oder die Probleme des Mittelmeeres thematisieren. Zudem sind den Schwarmfischen und den Räubern im Meer eigene Becken gewidmet. 8,5 Meter hoch soll ein Becken zum Thema «offener Ozean» werden.

Nächster Artikel