Nach dem Greenpeace-Protest gegen Ölbohrungen in der Arktis hat die russische Justiz nun offiziell mindestens zwei der insgesamt 30 Inhaftierten wegen bandenmässiger Piraterie angeklagt. Dafür sieht das russische Gesetz bis zu 15 Jahre Haft vor.
Als erstes sei vor einem Gericht in der Hafenstadt Murmansk im Fall einer brasilianischen Aktivistin sowie eines britischen Videoreporters entschieden worden, teilte die Umweltorganisation am Mittwoch mit. Der Brite sollte die Protestfahrt des Aktionsschiffs «Arctic Sunrise» im Nordpolarmeer dokumentieren. Greenpeace wies die Vorwürfe als «unzutreffend, unbegründet und illegal» zurück.
4 Russen und 26 Aktivisten aus 17 anderen Ländern – darunter ein Mann aus der Schweiz – wurden nach ihrer Protestaktion am 19. September für zwei Monate in Untersuchungshaft genommen. Sie waren mit dem Greenpeace-Eisbrecher «Arctic Sunrise» zu einer Ölbohrplattform des russischen Energieriesen Gazprom gefahren, um auf die Gefahren durch die Gas- und Ölförderung in der Arktis aufmerksam zu machen.
Greenpeace wirft Russland vor, das Schiff rechtswidrig in internationalen Gewässern gekapert und in den Hafen Murmansk geschleppt zu haben.