Mindestens zwölf Tote bei Explosion an türkisch-syrischer Grenze

Bei der Explosion eines Autos an der türkisch-syrischen Grenze sind mindestens zwölf Menschen getötet worden. 28 Menschen wurden verletzt, 13 von ihnen schwer.

Die Wucht der Explosion zerstörte mehrere Autos (Bild: sda)

Bei der Explosion eines Autos an der türkisch-syrischen Grenze sind mindestens zwölf Menschen getötet worden. 28 Menschen wurden verletzt, 13 von ihnen schwer.

Das sagte der stellvertretende türkische Ministerpräsident Bülent Arinc am Montag. Zuvor war von rund 50 Verletzten die Rede gewesen. Bei den Todesopfern handelt es sich laut Arinc um drei Türken und neun Syrer.

Wegen der hohen Zahl der Verletzten rechneten die türkischen Behörden damit, dass die Zahl der Toten noch ansteigen werde. Es ist der schwerste Zwischenfall an der Grenze seit dem Beginn des Aufstandes in Syrien vor knapp zwei Jahren.

Die Detonation ereignete sich am Grenzübergang Cilvegözü in der südlichen Provinz Hatay. Das explodierte Fahrzeug hatte laut Augenzeugen ein syrisches Kennzeichen und stand zum Zeitpunkt der Explosion in einer Warteschlange von Hilfstransportern auf der türkischen Seite der Grenze.

Ein Vertreter des türkischen Aussenministeriums sagte, rund 15 Fahrzeuge seien beschädigt worden, darunter auch Transporter mit Hilfsgütern für die syrische Bevölkerung.

Ursache der Explosion noch unklar

Zu möglichen Hintergründen gab es von türkischer Seite zunächst keine Angaben. „Es ist zu früh, um Schlussfolgerungen zu ziehen, solange die Ermittlungen noch andauern“, sagte ein türkischer Regierungsvertreter. Die Explosion könnte demnach durch einen Selbstmordattentäter oder auch durch eine Granate ausgelöst worden sein, die von der syrischen Seite abgefeuert wurde.

Infolge des Bürgerkrieges in Syrien gab es in den vergangenen Monaten wiederholt grenzüberschreitende Zwischenfälle. Anfang Oktober wurden in der Türkei fünf Zivilisten durch Granaten getötet, die aus Syrien über die Grenze gefeuert worden waren. Seit kurzem sind Luftabwehr-Raketen mehrerer NATO-Länder an der Grenze stationiert, mit denen die Türkei vor möglichen Raketenangriffen aus Syrien geschützt werden soll.

Im Nordosten Syriens kamen am Montag bei Selbstmord-Anschlägen 14 Mitarbeiter der syrischen Geheimdienste ums Leben, wie die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London mitteilte. Die Attentäter sprengten sich den Angaben zufolge mit ihren Autos vor den Niederlassungen des Inlands- und des militärischen Geheimdienstes in die Luft.

Arabische Liga will Treffen organisieren

Die Arabische Liga sucht derweil weiter nach einer diplomatischen Lösung des Konflikts. Sie will ein Treffen zwischen dem syrischen Vizepräsidenten Faruk al-Scharaa und der Opposition organisieren, wie die arabische Tageszeitung „Al-Sharq Al-Awsat“ berichtete.

Ihren Informationen zufolge wurde dies bei einem Treffen des Generalsekretärs der Liga, Nabil al-Arabi, und dem Syrienvermittler der UNO und der Liga, Lakhdar Brahimi, am Sonntag in Kairo besprochen.

Ein Teil der Opposition sieht in Vizepräsident Al-Scharaa einen möglichen Verhandlungspartner. Dieser war nach Beginn des Aufstandes gegen Präsident Baschar al-Assad im März 2011 von der Bildfläche verschwunden. Es heisst, er lehne die Gewalt gegen die Regimegegner ab.

Assad selbst zeigte sich am Montag erneut unnachgiebig. Beim Besuch einer jordanischen Delegation sagte er, seine Staatsführung werde ihre „Prinzipien“ gegen jede Art von „Komplott“ aufrechterhalten. Syrien bleibe das „pochende Herz der arabischen Welt“ und werde sich durch keine Art des „Drucks“ erschüttern lassen.

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