Im bevölkerungsreichsten US-Bundesstaat Kalifornien soll Medien zufolge der Mindestlohn auf 15 Dollar angehoben werden. Die Abgeordnete und Gewerkschaften einigten sich auf eine schrittweise Anhebung von jetzt zehn Dollar auf die neue Summe im Jahr 2022.
Damit würde eine entsprechende Volksbefragung zu einem der kontroverseren Themen bei der Wahl Anfang November entfallen, berichteten die Zeitungen «Los Angeles Times» und «Sacramento Bee» am Sonntag übereinstimmend. Allerdings müsste die Massnahme noch vom Parlament des Bundesstaats abgesegnet werden, wo sich moderate Demokraten skeptisch zu Reformbemühungen ihrer liberaleren Parteifreunde gezeigt haben.
In den USA hat der Bund einen landesweiten Mindeststundenlohn von 7,25 Dollar festgelegt. Den Bundesstaaten und Kommunen steht es frei, für sich einen höheren Betrag festzuschreiben. Eine Erhöhung ist ein zentrales Thema im Wahlkampf auf allen Ebenen. Konservative Politiker und Geschäftsleute lehnen solche Schritte als schädlich besonders für kleinere Firmen ab.
Kalifornien hat fast 40 Millionen Einwohner – halb so viele wie Deutschland – und wäre nach eigenen Berechnungen als unabhängiger Staat mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 2,3 Billionen Dollar 2014 im IWF-Ranking die achtgrösste Volkswirtschaft vor Italien, Indien und Russland.