Nach neuer Kritik aus Deutschland hat die französische Ministerin Emmanuelle Cosse bekräftigt, dass das Atomkraftwerk Fessenheim noch in diesem Jahr geschlossen werde. Damit widersprach sie aber früheren Aussagen von Präsident Hollande und Umweltministerin Royal.
François Hollande hatte zuletzt verkündet, dass das Atomkraftwerk nahe der Grenze zu Deutschland und der Schweiz nicht wie ursprünglich zugesagt 2016 vom Netz gehen werde. Er begründete dies mit Verzögerungen beim Bau eines Reaktors der neuen Generation, der erst 2018 in Betrieb gehen soll.
Ähnlich hatte sich auch Umweltministerin Ségolène Royal geäussert. Sie hatte aber betont, das Verfahren zur Schliessung werde noch in diesem Jahr beginnen.
«Der Kalender ist der, den mir der Präsident der Republik mehrmals wiederholt hat, also Ende 2016», sagte die seit Februar für Wohnen zuständige Ministerin Cosse in einem Interview der Sender RTL und LCI sowie der Zeitung «Le Figaro». «Das ist das Datum.»
Fessenheim ist das älteste Atomkraftwerk Frankreichs. Nach einem deutschen Medienbericht über Details eine Störfalls im Jahr 2014 hatte die deutsche Umweltministerin Barbara Hendricks am Freitag erneut aus Sicherheitsbedenken die Stilllegung gefordert.