Mischkonzern Oetker will auf Einkaufstour gehen

Der Mischkonzern Oetker stösst an seine Wachstumsgrenzen und will nun durch grössere Zukäufe zulegen. Wegen des kriselnden Reederei-Geschäfts nahm der Umsatz im vergangenen Jahr nur leicht zu. Dies soll 2015 ändern.

Der Oetker-Konzern will durch grössere Zukäufe weiter wachsen (Archiv) (Bild: sda)

Der Mischkonzern Oetker stösst an seine Wachstumsgrenzen und will nun durch grössere Zukäufe zulegen. Wegen des kriselnden Reederei-Geschäfts nahm der Umsatz im vergangenen Jahr nur leicht zu. Dies soll 2015 ändern.

«Alle unsere Unternehmungen verspüren, dass organisches Wachstum nur in begrenztem Rahmen möglich ist», sagte Konzernchef Richard Oetker am Dienstag in Bielefeld. Der Konzern lege daher seinen Fokus auch auf «externes Wachstum». «Wir sind in der Lage, wichtige strategische Akquisitionen zu machen», ergänzte Finanzchef Albert Christmann.

Oetker verfüge über ausreichenden finanziellen Spielraum, um Übernahmen stemmen zu können. Im vergangenen Jahr machten dem Konzern erneut Umsätzrückgänge in seiner Reederei zu schaffen. Insgesamt reichte es damit nur zu einem knappen Umsatzplus von 0,8 Prozent auf 10,9 Milliarden Euro. Dies soll sich 2015 ändern.

Der Oetker-Konzern ist breit aufgestellt. Er produziert Nahrungsmittel wie Backwaren, Tiefkühlpizzen oder Müsli, braut Bier, keltert Sekt, betreibt die Reederei Hamburg Süd und gebietet über eine Kette von Luxus-Hotels und sogar ein Bankhaus.

Fast die Hälfte des Umsatzes aus der Schifffahrt

Knapp 50 Prozent des Umsatzes stammen aber aus der Schifffahrt – doch die Oetker-Reederei Hamburg Süd ächzt wie ihre Wettbewerber unter einem erbitterten Wettbewerb und Überkapazitäten. Der Umsatz sank hier um über ein Prozent auf 5,18 Milliarden Euro.

Doch immerhin konnte der Hapag Lloyd-Konkurrent den Rückgang bremsen, im Vorjahr hatte er noch bei über vier Prozent gelegen. Besser lief es für Oetker im Nahrungsmittelgeschäft, hier stiegen die Umsätze um 1,7 Prozent. Im umkämpften Pizza-Markt habe der Konzern seinen Anteil ausgebaut, hier hätte neue Produkte wie der Pizzaburger Schub gegeben. Oetker expandiert hier zudem auch in Nordamerika. Konkurrent Nestle kämpfte dort zuletzt mit Problemen.

Zukauf eher nicht im Reederei-Bereich

Das Oetker-Management liess sich aber nicht in die Karten schauen, welche seiner Sparten der Konzern nun deutlich ausbauen will. Ein Zukauf im Reederei-Bereich sei aber eher nicht geplant, sagte Christmann lediglich.

Im vergangenen Jahr hatte Oetker unter anderem das Tiefkühlpizzageschäft des Konkurrenten McCain Foods in Nordamerika übernommen. Zudem will der Konzern den Tiefkühltorten-Hersteller Coppenrath & Wiese übernehmen. Doch hier müsse Oetker noch auf die Zustimmung der Kartellbehörden warten, sagte Firmenchef Oetker. Die Entscheidung könne aber noch in dieser Woche fallen.

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