Miserable Wetterprognosen für Olympia

Die Meteorologen haben es mitleidlos auf den Punkt gebracht: Die Sonne wird sich in den nächsten Monaten kaum einmal über England zeigen.

Regenpause beim Tennisturnier in Wimbledon (Bild: sda)

Die Meteorologen haben es mitleidlos auf den Punkt gebracht: Die Sonne wird sich in den nächsten Monaten kaum einmal über England zeigen.

Im „schlimmsten Sommer der britischen Geschichte“ drohen sogar olympische Regenspiele.

Die Prognosen sind unangenehm eindeutig: Nach dem nassesten Juni seit Beginn der Wetter-Aufzeichnungen und einem nicht minder miserablen Juli wird auch der englische August eine veritable Pleite werden. „Completely washed out“, sagt das britische Wetteramt, zum Vergessen also. Nur dumm, dass im miserablen Juli und im komplett verwässerten August die Olympischen Sommer – besser gesagt Regenspiele stattfinden. Der geneigte Olympionike dürfte „not amused“ sein.

Der Sommer, der eigentlich nie einer war, ist im royalen Britannien längst vorbei. Daran konnte am vergangenen Wochenende kein Zweifel aufkommen: Regenpausen in Wimbledon, Formel-1-Chaos in „Schlitter-Stone“ und als Krönung eine erloschene olympische Flamme: Keine drei Wochen vor Olympia (27. Juli bis 12. August) in London hadert England mit Wassermassen von oben und unten. In den Midlands und im Norden der britischen Insel fiel am Wochenende die Regenmenge von normalerweise zwei Monaten.

Ins nasse Bild passte ein Zwischenfall beim olympischen Fackellauf am Wochenende: Das in Athen entzündete Feuer ging bei einer Rafting-Tour in Hertfordshire buchstäblich baden und erlosch. Bei dem Ausflug auf der Kanu-Strecke nördlich von London spritzte eine heftige Bugwelle über das Boot und erwischte auch die Flamme, die von einem Crew-Mitglied gehalten wurde. Mit Hilfe des Ersatzfeuers, das zur Sicherheit den Fackellauf begleitet, wurde die Flamme nach einer kurzen Pause wieder entzündet.

Zahlreiche Strassen mussten zuletzt wegen Überschwemmungen gesperrt werden, die wichtigsten Bahnstrecken zwischen Schottland und England waren durch Erdrutsche blockiert, ein Mann ertrank in den Fluten. Hoffnung auf Besserung besteht kaum. An dem „unfreundlichen Wetter“, so die höfliche Umschreibung des meteorologischen Dienstes des Vereinigten Königreichs, wird sich bis September nicht viel ändern.

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