Eine Studentin aus Nigeria ist am Mittwoch in Indonesien zur «Miss Muslim World» gekürt worden. Obabiyi Aishah Ajibola trat in der Endrunde in einem wallenden goldenen Kleid mit passendem Kopftuch auf. Sie weinte bei der Preisvergabe.
«Gelobt sei Allah – ich hätte nie gedacht, dass ich gewinne», sagte die 21-Jährige. «Ich widme den Preis allen Frauen in Nigeria.» Das Finale in der Hauptstadt Jakarta wurde im Fernsehen übertragen.
Beim Wettbewerb ging es sowohl um Schick und Schönheit als auch darum, sich als fromme und clevere Frau zu präsentieren. Die Teilnehmerinnen mussten von Kopf bis Fuss bedeckt sein und unter anderem den Koran zitieren sowie Fragen zur islamischen Erziehung und dem islamischen Finanzwesen beantworten.
«Ich will die Schönheit des Islams herausbringen und zeigen, dass muslimische Frauen eine Menge drauf haben», bekannte Ajibola vergangene Woche. Am Ende durften 100 Waisenkinder zwischen den beiden führenden Finalistinnen entscheiden.
Die Veranstalter starteten den Wettbewerb vor drei Jahren als Alternative zu den üblichen Schönheitswettbewerben «Miss World» und «Miss Universe». An der Finalrunde nahmen 19 Teilnehmerinnen aus Indonesien, Nigeria, Bangladesch, Iran, Brunei und Malaysia teil. Sie hatten sich mit Videos um die Teilnahme beworben.
Das «echte» Miss World-Finale findet am 28. September auch in Indonesien statt. Nach tagelangen Protesten verbannten die Behörden die Endausscheidung auf die Insel Bali, die mehrheitlich von Hindus bewohnt wird.