So hat sich Steven Gerrard sein letztes Heimspiel für Liverpool nicht vorgestellt. Bei der Dernière des Captains in Anfield kassieren die «Reds» gegen Crystal Palace 1:3.
Die emotionalen Momente hatte Gerrard vor und nach der Partie. Vor seinem 354. und letzten Auftritt im Heimstadion, wo er am 29. November 1998 gegen Blackburn als Einwechselspieler debütiert hatte, führte er seine drei Töchter auf den Rasen. Die Spieler von Liverpool und Crystal Palace standen der Klub-Ikone dabei Spalier. Das liess sich während der Partie nicht mehr sagen. Liverpool verspielte eine 1:0-Führung und unterlag den erstaunlichen Londonern nach einer schwachen Vorstellung.
Nach dem Abpfiff blieben die fast 44’700 Zuschauer sitzen respektive stehen, um Gerrard nach 17 Jahren als Profi würdig zu verabschieden. Die Teamkollegen trugen Trikots mit der Nummer 8 und kehrten samt ihren Familien aufs Feld zurück. Dort wurde der Captain mit minutenlangen Ovationen und Gesängen gefeiert. «Mein erstes Spiel vor dem Kop werde ich nie mehr vergessen. Da wurde ein Traum wahr. Alles, was nachher kam, war ein Bonus», beschrieb die Liverpooler Identifikationsfigur seine Emotionen in gewohnter Bescheidenheit.
Seine Karriere wird Gerrard in Nordamerika ausklingen lassen. Er hat für die kommende Saison einen Vertrag mit den Los Angeles Galaxy in der Major League Soccer unterschrieben.
Southamptons Sadio Mané sorgte in der 37. Premier-League-Runde für einen Rekord. Der Senegalese erzielte gegen Aston Villa drei Tore in nur 176 Sekunden. Der 23-jährige Stürmer verbesserte in Southamptons letztem Heimspiel der Saison einen 52 Jahre alten Rekord. In nur 2:56 Minuten gelangen dem Senegalesen beim 6:1 gegen FA-Cup-Finalist Aston Villa die ersten drei Tore zwischen der 13. und 16. Minute, was der früheste und schnellste Hattrick in Englands höchster Liga ist. Die bisherige Bestmarke hielt Graham Leggat, der 1963 für Fulham (beim 10:1 gegen Ipswich) in genau drei Minuten eine Triplette erzielt hatte. Der Premier-League-Rekord von Liverpools Stürmer Robbie Fowler aus dem Jahr 1994 lag bei 4:33 Minuten.
Aston Villa wird trotz der Kanterniederlage auch in der kommenden Saison in der Premier League vertreten sein. Weil Hull City bei Tottenham 0:2 verlor, sind sowohl der Klub des nicht eingesetzten Philippe Senderos als auch Leicester (0:0 in Sunderland) vorzeitig gerettet. Hull muss am kommenden Sonntag zwingend gegen Manchester United gewinnen, um die Relegation in die Championship abzuwenden. Mit den Queens Park Rangers und Burnley stehen zwei der drei Absteiger bereits fest.
Southampton – Aston Villa 6:1 (5:1). – 31’636 Zuschauer. – Tore: 13. Mané 1:0. 14. Mané 2:0. 16. Mané 3:0. 26. Long 4:0. 38. Long 5:0. 45. Benteke 5:1. 81. Pellè 6:1. – Bemerkung: Aston Villa ohne Senderos (Ersatz).
Resultate: Southampton – Aston Villa 6:1. Burnley – Stoke City 0:0. Queens Park Rangers – Newcastle 2:1. Sunderland – Leicester City 0:0. Tottenham Hotspur – Hull City 2:0. West Ham United – Everton 1:2. Liverpool – Crystal Palace 1:3.
Liverpool – Crystal Palace 1:3 (1:1). – 44’673 Zuschauer. – Tore: 26. Lallana 1:0. 43. Puncheon 1:1. 60. Zaha 1:2. 91. Murray 1:3. – Bemerkung: 91. Mignolet wehrt Foulpenalty von Murray ab, dieser trifft im Nachschuss.
Rangliste: 1. Chelsea* 36/84. 2. Manchester City 36/73. 3. Arsenal 35/70. 4. Manchester United 36/68. 5. Liverpool 37/62. 6. Tottenham Hotspur 37/61. 7. Southampton 37/60. 8. Swansea City 36/56. 9. Stoke City 37/51. 10. Everton 37/47. 11. West Ham United 37/47. 12. Crystal Palace 37/45. 13. West Bromwich Albion 36/41. 14. Leicester City 37/38. 15. Aston Villa 37/38. 16. Sunderland 36/37. 17. Newcastle 37/36. 18. Hull City 37/34. 19. Burnley+ 37/30. 20. Queens Park Rangers+ 37/30.
* Meister (Champions League)
+ Absteiger