Seit 2012 konnten dank verschiedener Massnahmen rund 2000 Flüchtlinge zusätzlich in den Arbeitsmarkt integriert werden. Möglich wurde dies auch, weil Bund und Kantone vermehrt mit der Wirtschaft zusammengearbeitet haben.
Migrantinnen und Migranten finden häufig keine Stelle, weil ihre Sprachkenntnisse nicht ausreichen. Bei anerkannten Flüchtlingen ist das Problem besonders gravierend. Nur jeder vierte findet innerhalb von etwa fünf Jahren einen Job. Dabei liegt es häufig nicht am Willen der betroffenen Personen, wie anerkannte Flüchtlinge gegenüber der TagesWoche erzählen.
Einzelne Projekte zeigen, dass sich Deutschkenntnisse auszahlen: Die Träger des Integrationsdialogs «Arbeit – Chancen geben, Chancen nutzen» zogen am Donnerstag eine positive Gesamtbilanz. Mit dem Projekt sollte das Potenzial der in der Schweiz lebenden Migrantinnen und Migranten besser genutzt und deren Integration am Arbeitsplatz gefördert werden können.
Zu den Trägern zählten neben der federführenden Tripartiten Agglomerationskonferenz (TAK) – die politische Plattform von Bund, Kantonen, Städten und Gemeinden für eine gemeinsame Agglomerationspolitik in der Schweiz – diverse Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände sowie Foren für Migration und Flüchtlinge.
250 Kurse für Baustellenarbeiter
Ein im Rahmen dieses Dialogs lanciertes Projekt war «Deutsch auf der Baustelle». Auch wenn der Baustellenalltag in der Regel durch Verständigung mit Hand und Fuss klappt, würden viele Situationen reibungsloser über die Bühne gehen, sprächen die Mitarbeitenden die gleiche Sprache.
Aus diesem Grund hat der Schweizerische Baumeisterverband zusammen mit Sozialpartnern den Baustellenarbeitern seit 2012 insgesamt 250 Deutschkurse angeboten und damit das gesetzte Ziel von 15 Kursen in mehreren Kantonen weit übertroffen. Die Sprachkurse dienen den Migrantinnen und Migranten jedoch nicht nur auf der Arbeit, sondern helfen ihnen auch im Alltag bei der Integration.
Ziele erreicht
Insgesamt sahen die Dialogpartner das übergreifende Ziel, die staatlich-private Zusammenarbeit zu intensivieren, erreicht. Im Aktionsbereich Sprache und Bildung wurden die meisten Ziele, wie die Sprachförderung am Arbeitsplatz, ebenfalls erfüllt. An die Grenzen stösst der Integrationsdialog im Bereich der Sensibilisierung beim Zugang zur Wirtschaft. Aus verschiedenen Kantonen heisst es, dieser bleibe schwierig.
Für das dritte Aktionsfeld, die Arbeitsmarktintegration, wurde gemäss der TAK «entscheidende Vorarbeit für den Abbau von Integrationshindernissen» geleistet und entsprechende Vorschläge unterbreitet. Ob diese umgesetzt werden können, hängt im Rahmen der Revision des Ausländergesetzes vom Parlament ab.